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  • notenom

608 Beiträge seit 10.12.2023

"Legitimieren" ist das große Missverständnis

Die Vorstellung, man könne Atomwaffen einsetzen, wenn es dafür einen "legitimen" Grund gäbe, ist unsinnig. Nach dem Einsatz gibt es keine Richter mehr, die entscheiden können: "Du durftest das" (oder nicht).

Atomwaffen werden mit ziemlicher Sicherheit nur dann eingesetzt, wenn das Spiel bereits verloren ist. Dann ist es auch schon egal.

Es gibt keinen Grund der NATO, einen Atomschlag gegen Russland zu führen, außer man ist der Meinung, man wird gerade selbst atomar angegriffen. Das gilt natürlich auch umgekehrt.

Es gibt keine Atomdrohungen seitens der NATO, nur seitens Russlands, besonders vom Oberatombombendroher Medwedew. Diese Drohungen waren - wie man an der lange zögerlichen Haltung des Westens sieht - nicht ohne Erfolg, doch sie nutzen sich ab. Je aggressiver sich Moskau verbal verhält, umso kontraproduktiver.

Vielleicht hätte der Westen die Ukraine im Stich gelassen, wenn man nicht hätte fürchten müssen, dem Gegner dann im Baltikum und in Polen entgegentreten zu müssen.

Es geht Russland auch darum, mit seinen Drohungen herauszufinden, ob die NATO das Baltilum oder Polen mit vollem Einsatz verteidigen würde, auch mit dem Risiko einer atomaren Eskalation. Solange klar ist, dass die NATO das tun wird, wird sich Russland zurückhalten. Letztlich ist die Erlaubnis für die Ukraine, Waffen des Westens auch auf russischem Boden einzusetzen, so ein Fingerzeig nach Moskau.

Dass die Ukraine das Recht hat, Raketenstellungen in Russland, von denen aus die Ukraine angegriffen wird, auszuschalten, steht außer Frage. Ob das mit ukrainischen oder westlichen Waffen geschieht, ist gleichgültig. Russland attackiert die Ukraine ja auch mit Waffen aus dem Iran und Nordkorea.

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