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Avatar von Axel Farr
  • Axel Farr

995 Beiträge seit 06.05.2002

Tendenziöser Text

Der Text ist interessant abgefasst und hat mich gebracht, auch mal den Wikipedia-Artikel zur Kubakrise nachzulesen.

Folgendes ist im Artikel sehr tendenziös geschrieben und vermittelt ein deutlich abweichendes Bild von dem, was geschah:

1. Atomwaffen an Bord der sowjetischen U-Boote
Diese Atomwaffen waren lt. Wikipedia-Artikel atomar bestückte Torpedos, also nicht unbedingt das was man als Erst- oder Zweitschlagswaffe in einem atomaren Konflikt bezeichnen würde. Ziel solcher Waffen sollte sein, Schiffsansammlungen mit einem einzigen Schuss vernichten zu können. Wären von den U-Booten Torpedos eingesetzt worden, hätte das zwangsläufig eine Eskalation des Konfliks bewirkt - schnell dann auch wirklich bis zu der Stufe, auf der die damals bereits auf Kuba befindlichen Nuklearwaffen gegen den damals in Reichweite befindlichen Südwesten der USA eingesetzt worden wären.

2. Aufforderung von Selenski zum Atomschlag gegen Russland
Die hat es so nie gegeben. Selenski hatte die Nato aufgefordert, nicht untätig zuzusehen falls Russland versuchen sollte, mit taktischen Nuklearwaffen auf den Schlachtfeldern der Ukraine aktiv zu werden, sondern mit einem Präventivschlag zu antworten um die Bedrohung unschädlich zu machen bevor ein atomarer Krieg ausbrechen könnte.
Hintergrund war einerseits die Warnung der USA, dass sämtliche russischen Streitkräfte innerhalb der Ukraine zum Ziel eines Gegenangriffs würden, falls Russland im Ukraine-Krieg ABC-Waffen einsetzen würde, andererseits aber auch mehr oder weniger offizielle Stimmen aus den russischen Streitkräften und deren Verbündete und Söldnertruppen dass sich eine Atommacht wie Russland es angesichts der ukrainischen Gegenoffensive vom Herbst 2022 nicht bieten lassen dürfe, auf dem Schlachtfeld geschlagen zu werden - man hätte schließlich viel mächtigere Waffen an der Hand.

3. Angeblicher Wunsch der Zerstörung Russlands durch den Westen
Das ist definitiv russische Propaganda. Was hätte der Westen davon, wenn die Ordnung in Russland zerfiele? Auf deutsch gesagt nur noch ein Land mehr, das auf internationale Hilfe angewiesen ist.
Im Gegenteil versucht der Westen bei aller Hilfe für die Ukraine immer an die Folgen zu denken, die das ganze für Russland und die russische Führung hat. Leider ist dieser nicht daran gelegen, im Rahmen des Völkerrechts einer friedlichen Beilegung des Konflikts zuzustimmen. In Moskau möchte man weitermachen, bis die aufmüpfigen Ukrainer endlich "erledigt" sind und sie den Kopf senken. Mitlerweile ist der Regierung dort auch völlig egal, dass man das Land bereits nahe an den wirtschaftlichen Ruin gebombt hat.
Je weniger Rücksicht die russische Führung und deren Militär bei dem Krieg auf die Ukraine nimmt, umso weniger Rücksicht wird auch bei der westlichen Führung auf die Befindlichkeiten des russischen Militärs genommen. Packt Ihr den Knüppel aus, nehm' ich den Hammer...

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