der_skeptiker schrieb am 03.09.2024 19:27:
Und die Bio-Bauern? Was machen die gegen die Pilzgefahr? Es ist doch nicht zu glauben. Da wird gesundheitsschädliches Fungizid vielleicht ausgebracht, um die Einnahmen der Bauern auf Kosten der Gesundheit der Konsumenten zu sichern. Wie krank ist das bitte?
Bio-Bauern müssen auch gegen den Schorf vorgehen oder gammeln denen alle Äpfel weg? Kaum vermute ich.
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Also ich kenne nicht die Details im Obstbau, aber im Weinbau werden von den Biobauern hauptsächlich Kupferpräparate eingesetzt. Das geht so weit, dass es bei Schafen leicht zu Vergiftungen kommt, wenn man sie dort weiden lässt. Aber Kupferpräparate sind harmlos, weil die wurden schon vor Erfindung der modernen Chemie verwendet.
Bis 2013 wurde auch Kaliumphosphonat im Bioanbau eingesetzt, weil dies nur als Pflanzenstärkungsmittel eingestuft wurde (Glyphosat gehört ebenfalls zur Gruppe der Phosphonate). Danach ist die Zulassung im Ökobereich abgelaufen.
Typischerweise werden Ökoprodukte auch nicht auf die im Ökoanbau verwendeten Stoffe untersucht (wie z.B. Kupfer), sondern nur auf die konventionellen Pflanzenschutzmittel. Dementsprechend gibt es auch keine entsprechenden Funde.
Ansonsten kann man teilweise auf entsprechend resistente Sorten ausweichen. Allerdings wird manchmal die Resistenz auch einfach durch mehr natürliche Giftstoffe erreicht.
Bekanntes Beispiel: Kartoffelsorte Lenape: War extrem krankheitsresistent, aber führte beim Verzehr zu Vergiftungserscheinungen.
Übrigens, Früchte mit Pilzbefall enthalten typischerweise auch wesentlich mehr Giftstoffe. Zum einen werden diese teilweise von den Pilzen gebildet, und zum anderen von der Pflanze, welche damit die Pilze bekämpft.
Insofern gibt es keinen Königsweg.