Kritik gab es hinter vorgehaltener Hand jedoch auch an der Besetzung deutscher Leitungsposten, bei der man das Gefühl hatte, weniger erfolgreiche Politiker, die sich beim Thema Russland zuvor nicht sichtbar hervorgetan hatten, sollen im Forum eine Versorgung bekommen. Diese Personalpolitik stellte die Bedeutung des Dialogs bereits in Frage.
Richtig, der einzig frei gewählte Ministerpräsident Lothar de Maizière wurde ja später als Stasi-Spitzel Czerni enttarnt und war dann für alle ernsthaften Aufgaben verbrannt.
Und der Roland? Decken wir lieben den Mantel des Schweigens darüber.
Und auf russischer Seite?
Nichts gegen den Gorbi, aber der war nach dem Untergang der UdSSR in Russland praktisch isoliert.
Und Wiktor Alexejewitsch Subkow?
Der Dauervorsitzende von Gazprom und stellvertretende Ministerpräsident mit strammen Verbindungen zur Tambow Mafia?
Na, ja.
Im Grunde es Gemma Pörzgen, dass Problem mit dem Verein schon 2010 treffend beschrieben:
Im Jahr 2010 kritisierte Gemma Pörzgen, es ginge mehr um Aufmerksamkeit an der Spitze, jedoch könne der Dialog den ursprünglichen Zweck, die Zivilgesellschaften beider Länder zu stärken und einander näher zu bringen, kaum erfüllen. Kritiker würden den Charakter eines Honoratioren-Clubs beklagen, wie auch Rituale und die „Simulation von Ergebnissen“. Aufgrund der Zusammensetzung sei eine Abbildung der Vielfalt beider Gesellschaften nicht möglich und es sei fraglich, ob der zivilgesellschaftlichen Dialog vertieft werde.
Ein weiteres potemkinsches Dorf, das eigentlich eine Zivilgesellschaft in Russland stärken sollte, die praktisch aber nie vorhanden war.
Aufgrund des "Unerwünschte ausländische Organisationen in Russland"-Gesetz kamen auch Organisationen des Dialogs auf dem Index, was natürlich auch die Wertschätzung des Regimes ausdrückt.
Nein, einfach dichtmachen. Das spart Kosten und Heuchelei.
Wenn Russland irgendwann einmal für einen echten Austausch bereit ist, kann man ja eine Nachfolgeorganisation gründen.