Olle Knolle schrieb am 24.11.2022 15:43:
Ich bin für sofortige Friedensverhandlungen, sobald der Aggressor Russland seine Beute wieder hergibt und seine Truppen zurückzieht.
Oder sind Sie als Pazifist etwa der Meinung, dass der Aggressor seine bereits gemachte Beute behalten sollen dürfte?
Ich wäre als Pazifist der Meinung, dass es erst gar nicht dazu gekommen wäre, wenn man die Interessen Russlands berücksichtigt und Minsk 2 umgesetzt hätte.
Unabhängig davon denke ich, dass Russland den Donbass eher als "Faustpfand" sieht, um die Unabhängigkeit der Region sowie die Blockfreiheit durchzusetzen. Meiner bescheidenen Einschätzung nach hätten sie sich schlussendlich daraus zurückgezogen, wenn die Ukraine schnell auf Verhandlungen eingegangen wäre, wie von Selenskyi wohl angestrebt, bis Johnson dazwischengrätschte. Je mehr sich die Sache jedoch verhärtet, auch durch die massive Unterstützung des Westens, desto weniger glaube ich, dass das noch eine Option ist.
Am Ende wird es wohl darauf hinauslaufen, dass die Ukraine mindestens die Krim dauerhaft verliert. Was mit dem Donbass passieren wird, keine Ahnung. Da beide Seiten die jeweils andere Bevölkerung daraus vertreiben wollen, wird es wohl eher erst mal auf eine Art Nagorny Karabach rauslaufen. Nicht gut.
Wie dem auch sei. Am Ende wird es Verhandlungen geben (müssen). Vorstellungen, Russland wäre "besiegbar", so dass man dem Land sogar die Reparationskosten auferlegen könnte, halte ich für westlich-propagandistische Fantasterei. Am Ende werden wir (= EU) die Zeche für den Aufbau zahlen. Die Amis haben ja sogar ihre Waffen nur "verleast". Und bekanntlich gab es vergleichbare Reparationszahlungen ja auch nicht bei den Angriffskriegen der Amis.
Wir reden hier nicht über Nazi-Deutschland, das vernichtend geschlagen wurde. An Russland haben sich schon ganz andere die Zähne ausgebissen.