Sagen wir mal so:
So Aussagen wie "Panzer erobern Moskau" sind historisch eher kritisch zu betrachten, wenn Berlin wieder so denkt. Schau ich auf den bedauernswerten Zustand dieser Armee, ist das noch aussichtsloser, als dass die Ukraine die Grenzen von 1991 aus eigener Kraft militärisch wieder herstellen kann.
Ich kann auch ehrlich gesagt nicht erkennen, dass irgendwer in Europa sich für einen Krieg rüstet. Vermutlich scheint wirklich in Brüssel, Washington, Warschau oder Berlin die Denke vorzuherrschen, dass man die Ukraine als Schild gegen Russland verwenden kann und Krieg, menschliche Verluste und Kollateralschäden in dem Land bleiben.
Mir fehlt irgendwie eine sinnvolle Strategie, die aus der Eskalationsspirale hinausführt. Denn für einen großen Krieg ist Europa null vorbereitet. Das sehen sowohl unsere Verbündeten wie unsere Gegner. Was meinst du, warum China sich überlegt, Taiwan zu nehmen? Warum wohl spielt Erdogan Wild Card, lässt Truppen in die kurdischen Gebiete in Syrien verlegen? Warum ist mal NATO-Bremser (siehe Schweden, Finnland), dann bündnisloyal, dann wieder geht er nach Moskau und trinkt Tee mit Putin? Weil er's kann! Er muss nichts befürchten, er sieht die Schwäche der NATO und spielt sein Ding, wie er es will und befolgt keine Regeln.
Oder auch Ungarns Präsident Orban: der weiß, dass Brüssel nur noch mit Liebesentzug drohen kann, also weniger Geld für sein Land. Aber der Mann kann rechnen, wenn er lieber günstig Öl und Gas aus Russland kauft und seine Wirtschaft brummen lassen kann, dann zahlt er eben Strafgelder nach Brüssel und denkt sich seinen Teil.
Also wie falsch kann man Politik fahren, bis die Wand den Wagen zum Stehen bringt?
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (24.11.2022 22:18).