um die Probleme bei der Skalierung der Rüstungsproduktion im Westen zu verstehen, muss man zuerst mal kapieren, wie die überhaupt funktioniert. Da wird ja nicht einfach mal auf Halde produziert, oder ein Produkt hergestellt und dann entsprechend der Nachfrage die Produktion skaliert wie das normalerweise in der Industrie funktioniert. Dazu ist der Markt für Kriegswaffen viel zu sehr reglementiert. Und das weltweit.
Da wird sowohl die Entwicklung als auch die Produktion in aller Regel dann gestartet, wenn es einen staatlichen Auftrag dafür gibt, in dem auch die Lieferzyklen festgelegt sind. Die sind dann meist so dimensioniert, dass die Produktion dann auch über einen gewissen Zeitraum gestreckt wird, und nicht damit man schnellstmöglich die georderte Menge abarbeitet, weil man damit teure Überkapazitäten (Maschinen, Mitarbeiter etc.) finanzieren müsste, was das Gesamtprojekt verteuern würde. Wir sind schliesslich im Frieden, und da ist Zeit nicht so der entscheidende Faktor.
Aber so langsam ändert sich auch dies im Westen, da man inzwischen davon ausgeht, dass man längerfristig mehr in Rüstung investieren muss. Und damit werden auch die Rahmenbedingungen für die Industrie geschaffen, die Produktionskapazitäten zu skalieren. Das ist alles kein grundsätzliches, es ist ein finanzielles Problem. Insbesondere eins der mittel- bis langfristigen Planbarkeit.
Es ist daher eine ziemliche Milchmädchenrechnung die momentanen Produktionskapazitäten westlicher Rüstungskonzerne als Masstab für irgendwas zu nehmen. Kurz gesagt, wenn das Geld da ist, sind es die Kapazitäten mit einem gewissen Nachlauf auch.