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  • Kulkulcan

385 Beiträge seit 27.04.2010

Ich war bei der Demo letzten Samstag in Wien dabei.

Mein persönliche Eindruck (versuche das so neutral wie möglich zu formulieren):

Habe mir 2,5 h lang diverse Reden (Ärzte, Politiker, Krankenschwester, Polizisten, ...) angehört und dann bin ich noch 3h um den Wiener Ring im Demo-Zug gelaufen.
Ich selbst habe keine "Extremisten" gesehen, bin aber mit duzenden Leuten aus der gesellschaftlichen Mitte in Kontakt gekommen. Die Polizei in Uniform habe ich nur von der Ferne gesehen, die hielt sich klugerweise sehr zurück. Mit mir und Freunden und Bekannten sind z.b. zwei Polizisten mitgegangen (in der Freizeit und zivil).
Was mir auffiel: Offenbar viele Pflegekräfte sowie "gut bürgerliche ältere Herrschaften", was ich aus der Bekleidung rückschließe. Keine Überhang von Frauen oder Männer, konnte keine besondere Konzentrierung von bestimmten Bevölkerungsgruppen erkennen.
Jung und alt, Familien mit Kindern, teilweise mit Kinderwägen, hoch betagte Personen manche geschoben im Rollstuhl, Jugendliche die Partie gemacht haben mit Bierdosen, manchmal sehr skurrile Verkleidungen und Personen die auch von der Love-Parade stammen könnten. Sehr viele selbst gemachte Transparente, eine Auswahl die ich selbst fotografiert habe:
"Freiheit wird aus Mut gemacht"
"Mein Körper gehört mir"
"Ich komme aus der Zukunft... bei uns ist alles Super... weil ihr NICHT aufgegeben habt"
"Jetzt reichts - Wir sind Viele"
"Nebenwirkungs-Leugner!"
"Bald wird jeder jemanden kennen, der einmal Bundeskanzler war" (ein AT-Insider...)
"Miteinander statt gegeneinander"
"Frieden - Freiheit - Miteinander"
"Schützt die Kinder vor diesem Wahnsinn"
"Lasst unsere Kinder aus dem Spiel"
"Gegen den Impfzwang"
"Lebt für die Liebe"
"Wir wollen unsere Menschenrechte zurück"
Sprüche von Gandhi, etc. etc.
Es war teilweise sehr berührend, ich sah welche die starr vor sich hin stapfen und einfach nur mitgingen, andere die teilweise laut schrien oder auf sich aufmerksam machten.
Keine Gewalt, keine Ausschreitungen, keine Pöbeleien. Dafür viel Musik (Trommel, Blasmusik, Flöten, Lautsprecher) sowie Sirenen und Kochtöpfe mit Löffel.
Diejenigen die am Rand des Demozuges zugeschaut haben, waren mehr erstaunt als empört. Einige haben offen geklatscht und dem Demo-Zug Mut zugerufen.
Die Rufe die ich am meisten gehört habe: Freiheit, Freiheit, Freiheit, und "Lügenpresse".

Und es waren definitiv mehr als 40.000. Wahrscheinlich weit über 100.000, das ist auch ziemlich jeden klar der dabei war.

Das war das erste mal in meinem doch schon längerem Leben, dass ich auf einer Demo war - aber sicher nicht zum letzten Mal.

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