Ich weiß nicht, aus welchem Grund permantent die PV-Anlagen samt Batteriespeichern für den Privatbereich schlecht geredet wird. Liegt es an der Unkenntnis über das Zusammenspiel von PV + Batterie und WP, oder ist es reiner Lobbyismus der fossilen Brenn-Industrie?
Ich messe mittlerweile mit einer selbstgebauten PV Messanlage (2x 5W Ost/West-Ausrichtung, 10Wh LiPO-Akku + 6W dynamischen Lastwiderstand) seit Monaten und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass sogar eine NO-/SW-Ausrichtung im Winter gewinnbringend ist. Denn selbst bei Bewölkung können beide Felder immer noch 10% der Leistung abrufen. Erst bei sehr dichter Bewölkung geht die Leistung auf 5% runter.
Batteriespeicher als ineffizient zu beschreiben ist völlig daneben. Während die Batterie die Energie mit einem Wirkungsgrad von 98% speichert, gibt es keine andere Speichermethode die aktuell so effizient ist. Selbst die Wasserstoffelektrolyse und Wasserstoffbrennstoffzelle ich nicht mal annähernd so effizient, und ganz besonders wenn man die Um- und Rückwandlung betrachtet.
Der Knackpunkt ist meist der ineffiziente Aufbau der PV-Anlage mit Speicher. Alte Systeme Wandeln im Wechselrichter erst den DC-Solar-Strom in Wechselstrom (AC) um, um dann mit dem Batterie-Charger wieder in DC zum Laden der LiFePo-Akkus umzuwandeln. Um die gespeicherte Energie dann Nachts im Haus zu verbrauchen, wird dann auch wieder von DC in AC umgewandelt. Also läuft der gespeicherte Strom im ungünstigtsen Fall 3mal durch DC/AC bzw. AC/DC und das ist ineffizient! Man muss es schon beim Namen nennen.
Neuere System (z.B. E3DC) arbeiten direkt mit der DC-Spannung der PV-Anlage und speichern den Strom ohne Umwandlung in die Batterie. Erst die Überschüsse werden über den Wechselrichter bereitgestellt, bzw. wenn die Batterie entladen wird. Das bedeutet, es gibt egal woher der Strom bezogen wird nur eine Umwandlung.
Ich habe mich für eine PV-Anlage im Wert von ca. 40.000€ (inkl. MStw) entschieden. Das sind 14.7kWh mit einem 21.5kWh Batteriespeicher. Einige werden sagen, dass ist mit Kanonen auf Spatzen schießen. Ich sage, bei Wärmepumpe und Hausstrom von ca. 9.000kWh/Jahr ist das gut. Und ja, ich habe kein KfW55 Haus und trotzdem lohnt sich eine Wärmepumpe gegenüber einer Gas/Öl-Brennwertheizung (Das GEsamtkonzept entscheidet!)! Die Anlage soll theoretisch mit der NO-/SW-Ausrichtung 11.500kWh im Jahr produzieren. Damit würde mich der Strom auf 20 Jahre abgesetzt 40.000€ / 20Jahre = 2000€/Jahr => 2000€ / 11.500kWh = 0.174ct/kWh kosten!!!
So billig wird der Strom niemals mehr!!!
Klar ist mir bewusst, dass ich mit der Wärmepumpe im Winter deutlich mehr verbrauche und immer noch Strom hinzukaufen muss, aber es ist deutlich weniger als wenn ich ca. 7000kWh des Eigenverbrauchs zu 30ct/kWh (2.100€) bezahle. Und den Überschuss bekomme ich auch noch bezahlt. Die Berechnung ergibt trotz der "überdimensionierten" Anlage eine Amoniesierung von 13.5 Jahre und eine Rendite von ca. 6%. Da Ganze berechnet auf einen Strompreis von 30ct/kWh und 3% Preissteigerung sowie 8.6ct/kWh EEG Einspeisevergütung. Mit der Erhöhung der EEG-Einspeisevergütung zu Ostern, wird dass sicherlich noch rentabler.
Was die zentralen Energiespeicher betrifft, bin ich voll dabei, dass hier unbedingt sofort gehandelt werden muss. Mann darf aber auch nicht aus den Augen verlieren, dass der EEG-Stromanteil trotzdem drastisch erhöht werden muss, weil ja neben dem Grundbedarf zusätzlich auch die zentralen Speicher für die Nacht befüllt werden müssen. Und es muss auch eine Speicherkapazität für mind. 3 Tage vorhanden sein.
Übrigens gibt es immer noch den Irrglauben, dass ein Batteriespeicher nach 10 Jahren automatisch defekt ist, obwohl die Herstellen angeben, dass noch 80% der Kapazität vorhanden sein muss (ansonsten Garantiefall). Der Akku kann aber deutlich länger halten, insbesondere bei kleinen Teilladezyklen. Denn was den Akku richtig kaputt macht sind volle Ladezyklen und permanentes "Leer"-Laden!
Schwarmstrom wird auch die Lösung für die reine EEG-Stromversorgung sein. Deshalb ist das Gerede über die Nord-Süd-Trassen völlig deplatziert. Große Stromspeicher in den Ballungszentren sind die Lösung und die Speicherstände werden sich Deutschlandweit automatisch ausgleichen, meist über Nacht, wenn die Stromflüsse im Allgemeinen niedriger sind. Selbst die Behauptung, dass die Windenergie ohne die Nord/Süd-Trasse nicht nach Bayern kommt ist totaler Unsinn. Es gibt weit mehr On-Shore Windanlagen als Off-Shore. Könnte man Elektronen "tracken" würde man feststellen, das kein einziges Elektron bis nach Bayern kommen würde. Also einfach nur populistischer Unsinn.
Im übrigen, für alle Zweifler. Eine PV-Anlage macht bei einer Ost/Westausrichtung bei strahlendem Sonnenschein ca. 80% auf der Sonnenseite und 15% auf der Schattenseite. Wenn wir eine Diffuse Sonnenstrahlung wie bei leichter Bewölkung oder Schleierwolken haben, sinkt zwar die Sonnenseite auf ca. 30-60%, aber gleichzeitig steigt die Schattenseite auf teilweise über 20% an! Und dass sind keine wissenschaftliche Theorien, sondern Fakten. Das habe ich mt meinem Testaufbau gemessen.
Ein weiteren Rechenbeispiel: Wenn ich eine 14.700Wp PV-Anlage habe, kann nicht bei guter Bewölkung immer noch mind. 10% Sonnenlicht in Strom umwandeln. Das wäre 1.45kWh. Wenn mein Verbrauch im Winter ca. 1kWh ist, wegen der Wärmepumpe, die fast im Dauerbetrieb läuft. Würde ich immer noch ca. 8h mehr Strom produzieren, als mein Haus während meiner Abwesenheit benötigt. Wenn dann mit einem ausreichend großen Batteriespeicher ein genügend großer Puffer vorhanden ist, kommt man auch ganz gut ohne Strom von außen aus, wenn alle 2-3 Tage die Sonne für ein paar Stunden scheint.
Und ganz klar zum Schluss! Kein Wissenschaftler oder Professor entscheidet, ob eine PV-Anlage mit Batteriespeicher effizient ist oder nicht. Dass entscheidet immer noch der Hausbesitzer!
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (26.03.2022 14:29).