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Avatar von Ulf  Kotzer
  • Ulf Kotzer

mehr als 1000 Beiträge seit 05.07.2021

Nicht ganz...

MasterDust schrieb am 23.03.2022 16:17:
glaub der Autor hat da was missverstanden

Der Mythos, dass ein Speicherausbau bereits jetzt wichtig sei, um Erzeugung und Verbrauch besser aufeinander abzustimmen hält einem Realitätscheck ebenfalls nicht stand. Aktuell werden nur etwa vier Prozent des Ökostroms abgeregelt und das auch nicht, weil die Ökostromerzeugung den Verbrauch übersteigen würde, sondern meistens wegen lokaler Netzengpässe in der Nähe von Windparks.

Bei den Speichern geht es nicht um die Abregelung, wenn zuviel Strom da ist. Sondern um die Versorgung, wenn zu wenig Strom da ist. Denn im Idealfall produzieren Wind und Sonne deutlich mehr Strom als nötig ist, aber eben nicht immer.

... richtig.- Es geht eigentlich um Beides.

Dazu ein in der Breite wenig bekanntes Detail zu Solar-Anlage auf privaten Dächern:

Hier im Einzugsbereich meines Stadwerks haben zwei meiner Bekannten auf ihren Einfamilienhäusern eine Solaranlage mit eigenem Speicher.
Die berichteten übereinstimmend, daß es bei solchem Wetter wie aktuell, der eigene Speicher etwa Mittags aufgefüllt ist, danach die Einspeisung ins Netz der Stadwerke läuft.
ABER: Es wird nur darf nur 70% der möglichen Leistung eingespeist werden, das regeln die Stadwerke, welche diese Anlagen quasi mit steuern.
Warum? Offensichlich weil in diesem Zeitbereich weniger Last durch Abnehmer im Netz ist, als all diese Einspeiser liefern könnten.
Hätten die Stadwerke einen zentralen Speicher, könnte diese Leistung "aufgehoben" werden. Für die Nacht, aber insbesondere auch für den folgenden Vormittag, wo diese Anlagen eben nicht einspeisen.

Im Übrigen: Das mit der Abregelung von nur 4% im Artikel ist damit - zumindest für diese Anlagen - falsch.
Hier wird nachmittags permanent um 30% abgeregelt - wenn die Sonne scheint.
Nimmt man den Vormittag noch dazu, wo die Leut ihren eigenen Speicher ohne Abregelung auffüllen, kommt man über den gesamten Tag gemittelt zu einer permanten Abregelung von 15%.

Weder Wind noch Sonne haben von Haus aus eine Grundlast. Von gewissen Regionen (Sahara zum Beispiel im Fall von PV) mal abgesehen.

Womit der Autor ein stückweit Recht hat, ist natürlich die Tatsache, dass eine Infrastruktur bzw deren Ausbau zwingen notwendig ist.

In meinem Beispiel oben wäre eine Leitungs-Erweiterung bzw. Erhöung der Kapazität der Leitungen zu den Häusern nicht mal erforderlich - wenn Speicher an den Trafostationen von Mittel- auf Niederspannung gebaut werden würden.

Das wäre m.E. ein wenigstens ökologisch sinnvoller Ausbau der Infrastruktur, wobei ich zur Kosteneffiziens nichts sagen kann...

Bei Windparks wär es sicher auch nicht sclecht, wenn man direkt am Park große Speicher anlegen würde - es gibt da in Australien ein gutes Beispiel.

Wie der Artikel-Autor auf ausschließlich mehr Windkraft+Solar-Ausbau kommt, statt wenigstens parallel mehr oder weniger zentrale Speicherkapazitäten zu schaffen, hat er aus meiner Sicht nicht schlüssig begründet.

Und ich fragte mich, warum der so einseitig argumentiert
Und sah dann den Post von "Cemi":

Na sowas, ein Lobbyist.

https://www.energiewende-service.de/

Hier: https://www.heise.de/forum/p-40734207/

MfG

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