Ansicht umschalten
Avatar von jc1
  • jc1

mehr als 1000 Beiträge seit 16.07.2012

Für das Fahrrad bedarf es keiner Weltformel und ...

Netzweltler schrieb am 29.10.2023 14:12:

Weltendenker_2 schrieb am 29.10.2023 11:40:

...

Was ich dabei schwer verstehe: Warum suchen Welterklärer immer nach einer Formel, die glattweg alles, alles, alles und zuletzt dann alles final erklären soll.... ? Ich wäre mit diesem Projekt echt frustriert....

...

Elektrische und magnetische Kraft wurden schon vereinigt, genauso wie die schwache und starke Wechselwirkung. Zusammen sind sie aufgegangen in der Großen Vereinheitlichten Theorie.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fe_vereinheitlichte_Theorie
Was sich bisher beharrlich der Vereinheitlichung entzieht, ist die Gravitation. Die ist auch noch am wenigsten verstanden; erkennbar daran, daß die Gravitationskonstante die physikalische Grundkonstante mit der schlechtesten Genauigkeit ist.

...mit dem Nachweis einer Partikelinteraktion, die sich im CERN als Higgs-Boson manifestiert hat, ist man dem Verständnis schon ein .Stück näher gekommen, soweit ich das einordnen kann

Ein weiteres Problem: Quantenmechanik und Relativitätstheorie wollen auch partout nicht zusammen funktionieren.

Also: Nachdem schon viele Kräfte vereinigt wurden, warum sollte man nicht versuchen, auch den "Rest" einzubeziehen?

Mein Vorschlag: Sich mal in der Quantenelektrodynamik http://www.einstein-online.info/lexikon/quantenelektrodynamik-qed umzusehen. Man mag fragen, warum diese teilweise schon einige Zeit zurückliegenden Erkenntnisse, die die verbliebenen offenen Fragen um einiges reduzieren, sich nicht oder nur so zäh in die Allgemeinbildung integrieren, wie das dieser Post nahelegen könnte. Die Langsamkeit, mit der die Ministerialbürokratie Lehrpläne dem Stand der Wissenschaft und Technik anpaßt, ist sicher nur ein Hemmschuh unter vielen. Vielleicht ist es aber auch so, daß das Interesse der Allgemeinheit daran nicht sonderlich groß ist. Man gibt sich lieber irgendwelchen Ritualen, Sprachspielereien und artgerechter intellektueller Anstrengung (also möglichst wenig Mathe, Natur- und Ingenieurswissenschaften) hin. Würstchengrillen statt Vektoranalysis, les beaux arts statt Schraubschlüssel und Lötkolben.

Durchaus möglich, daß es nicht funktioniert. Aber schon jetzt mit den Versuchen dazu aufzuhören, hieße die Flinte vorschnell ins Korn zu werfen.
Dann könnte man auch gleich wieder den Dogmatismus einführen.

Es wird nach Planck, Einstein & co sicher noch weitere geniale Menschen geben, die mit einem neuen Ansatz die Physik weiterbringen.

Auch diese mußten auf einen ziemlichen Fundus, hauptsächlich mathematischer Art, zurückgreifen können. Ohne die in der Epoche der europäischen Aufklärung einsetzenden Ablösung alter Kosmologien durch genaue Beobachtung und Schlußfolgerung, ohne Leibnitz, Newton, Gauß, Lorentz, Poincaré, um nur einige zu nennen, wären wohl auch die Ingenieurswissenschaften (Informatik eingeschlossen) nicht da, wo sie heute sind. Leider, könnte man im Hinblick auf die letztgenannte Disziplin sagen: Die ist in der Hand US-amerikanischer Monopolisten und staatlicher Akteure. Aber das ist ein anderes Thema.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten