Klaus N schrieb am 15.06.2020 16:28:
Pikettys großes Thema ist die Entwicklung der finanzielle Ungleichheiten. Das "Kapital des 21. Jhdts" kann ich nur jedem wärmstens ans Herz legen. Es ist liest sich superflüssig und ist ein echter Gewinn für Menschen, die ihr Hirn lieben ;)
Ja, es war ein wichtiges Buch, das aber methodisch und auch logisch einige Fehler enthielt, die mein Vergnügen an der Lektüre doch sehr geschmälert haben.
Welche methodischen und logischen Fehler denn?
Die Grundaussagen des Buches werden wohl kaum dadurch ad absurdum geführt.
Dass ein Vermögen von 1 Milliarde in einem Zeitraum X schneller wächst als ein Vermögen von 1 Million oder 100.000 war mir vorher schon klar.
Piketty bestätigt das mit seinen umfangreichen Analysen und Daten.
Es ist aber schon interessant zu erfahren, dass sehr großes Fondkapital 8% Rendite abwirft( große US-Universitätsfonds) .
Ein wohlhabender Mittelschichtler wird das nur sehr selten erreichen.
Und deshalb wird die Schere wohl noch weiter auseinandergehen, denn die Gier von Bezos, Jack Ma u.a. ist ja unlimited, während die Bereitschaft dieser Herren ihren Angestellten ausreichend Gehalt zukommen zu lassen, sehr gering ist.
So mancher Mittelschicht-unternehmer unterstützt aber eher die Sicht von Bezos und Co und erkennt nicht, dass all die Leute die direkt bei diesen oder deren Logistikern arbeiten, potentielle Kunden ihres Business sein könnten, wenn sie besser bezahlt würden.