zyXwVuTs schrieb am 11.02.2023 19:43:
Klaus N schrieb am 11.02.2023 13:56:
Stimmt. Und sobald Putin in Gewahrsam ist, sollte ihm ein fairer Prozess gemacht werden.
Wer soll den denn führen?
Ja, das ist ein Problem. Wer ist zuständig, wie kann Neutralität erreicht werden?
Solange im Westen jede Anmerkung, die nicht 100% antirussisch ist zur sofortigen Kreuzigung führt, ist eine Abwägung hier nicht mehr möglich. Es mag ja sein, das Russland von Dämonen besetzt wurde, nur sollte das in einem Prozeß durch Fakten belegt werden.
Das ist ja nun etwas übertrieben, und man muss auch zwischen einem Strafprozess und der öffentlichen Meinung unterscheiden. Ich denke schon, dass man die zwei wesentlichen Punkte (Angriffskrieg und Kriegsverbrechen) mit Fakten belegen kann, und dass Putin's sicherlich hochbezahlte Anwälte auch eine Verteidigung auf die Reihe kriegen.
Davon abgesehen: Putin hat ja immer noch die Möglichkeit, einen Deal auszuhandeln, im Sinne von Verzicht auf Anklage gegen Truppenabzug. Oder sogar nur: Anklage nur vor einem russischem Gericht.
Und natürlich ist auf ein vollständiges Bild zu achten. Solange hier jede Andeutung eines ukrainischen Fehlverhaltens Beben auslöst, ist Fairness nicht möglich.
Das wäre dann allerdings ein anderer Prozess, und auch hier gilt: strafrechtlicher Prozess ist etwas anderes als Anklage durch die Medien.
Und nein, man kann nicht ukrainisches Fehlverhalten gegen russisches aufrechnen, also zum Beispiel in dem Sinne, dass man Kriegsverbrechen "saldiert". Beide müssen bewiesen, verfolgt und bestraft werden.