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  • das admin

553 Beiträge seit 21.10.2003

sachlage klärt sich allmählich

unabhängig vom jeweiligen Standpunkt zur aktuellen Lage von
Gleichberechtigung, Gleichstellung, Frauenquote, etc. lese ich aus
den meisten Kritikpunkten gegen die Piraten-Partei im wesentlichen
heraus, daß sie nur in einem Themenbereich konkret Stellung bezogen
hat, zu anderen, den KritikerInnen wichtigen Dingen, dies jedoch
bisher nicht taten, so daß es a.m.E. folgerichtig ungewiss ist, wie
sich die MandatsträgerInnen bei einem etwaigen Einzug in die
Parlamente diesbezüglich verhalten werden. 
Daraus wird dann der *persönliche* Schluß abgeleitet, daß diese
Partei so nicht wählbar ist, denn wer wird schon so blöd sein,
jemanden zu wählen, der/die letztendlich vielleicht nur in einem von
möglicherweise 1000en Punkten mit der eigenen Meinung Übereinstimmung
findet...
Unabhängig auch von der Frage der Beurteilung, ob diese Situation es
gerechtfertigt, die Partei als sexistisch zu bezeichnen, wird jedoch
bei den Kommentaren hier im Forum doch relativ deutlich, daß die
Argumentationsstrukturen sich in den letzten 30 Jahren nicht wirklich
geändert haben und in Abetracht zumindest der nicht ganz abwegigen
Vermutung, daß wenn nicht bereits ein großer Teil der
Foren-Teilnehmenden Mitglied bei der Piraten-Partei sind, sich
zumindest ein großer Teil mit dieser sympathisieren, so ist der oben
ausgeführte persönliche Schluß der KritikerInnen durchaus
nachvollziehbar.

persönlich interessant finde ich hier im Forum, daß der aus meiner
Sicht wirklich anzuwendende Kritikpunkt an der Piraten-Kritik hier
bisher m.E. noch nicht genannt wurde: bei all der gender-spezifischen
Kritik wird implizit davon ausgegangen, daß "Mann" in bestimmter
Weise agiert. Auch wenn das möglicherweise aufgrund der personellen
Struktur der Listenplätze (und eben auch der Argumentationsstrukturen
hier im Forum) vermutlich nicht völlig von der Hand zu weisen sein
wird, so ist diese Kritik per se ebenfalls sexistisch, denn sie geht
ohne hinreichende Untersuchung des tatsächlichen Sachverhalts von
einem geschlechts-spezifischen Verhalten aus, wenngleich es solches
per se nicht gibt. Daß die Sozialisierung nicht mal eben wegzuwischen
ist, ist eine andere Sache und auch daß die persönlichen Erfahrungen
auch i.d.R. alles sehr klar erscheinen lassen, aber die ansonsten
bezogen auf den Standpunkt durchaus fundierte Kritik krankt an diesem
Punkt.
achja: das wird in dem TP-Artikel auch in keiner Weise deutlich...

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