Was ich noch vergaß, zu erwähnen:
Das Argument, dass es für die Anonymität keinen Grund gibt, habe ich bereits entkräftet. Doch etwas fehlt: Die Argumente für fehlende Anonymität berücksichtigen nicht, das eine Angabe wie "Hans Müller, Hamburg" ja auch nichts aussagen würde, würde das Ganze nicht mit noch mehr Daten unterfüttert, so also z.B. eine Signatur "Hans Müller, Professor der Rechtswissenschaft am xy-Institut, verheiratet, zwei Kinder, Einkommen xyz, wohnhaft xyz"
Denn sonst könnte man argumentieren, dass Hans Müller ja wenig aussagekräftig sei und nicht zurückverfolgbar, insofern würde ein vermeintlicher Verzicht auf Anonymität ja zu nichts führen sofern keine weiteren Daten vorhanden sind.
Bei einem Thema wie Kinderlosigkeit könnte man dann beispielsweise argumentieren "ja, aber Herr Müller hat Kinder, er kann sich das nicht vorstellen" - so wird ja oft argumentiert, als könne sich nur einer, der bereits getötet hat, zum Thema Mord äußern.
Je mehr Daten aber vorhanden sind, desto mehr dieser Daten können auch genutzt werden um denjenigen oder diejenigen anzugehen, zu bedrohen oder aber sie führen dazu, dass sich derjenige schon gar nicht erst meldet weil der Arbeitgeber, freunde usw. etwas dagegen haben könnten (Herr Müller, wir haben gesehen, dass Sie auf Telepolis schrieben, die Coronamaßnahmen sind überzogen --- solche Kommentare können wir als Firma, die eng mit der Regierung zusammenarbeitet, nur schwer akzeptieren blablabla).
Insofern frage ich mich, wie sich der Autor eine Abkehr von der Anonymität vorstellt, ohne dass sie zu schweren Problemen führen würde.