der_mick schrieb am 10.10.2020 13:38:
haben wir keine Vorstellung wie in unserem Gehirn (dem eigenen wohlgemerkt, über andere können wir nur spekulieren) Erfahrung und Bilder entstehen.
Ganz so ist es schon laenger nicht mehr. Es gibt mittlerweile ganze Schraenke voll Literatur zu Gedaechtnisrepraesentation, Aufmerksamkeit und Lernen mit Inhalten, die bis zum biochemischen Level heruntergehen. Seien es LTP/D (Long-term potentation/depression) die in simpelster Form auch in Neuronalen Netzen implementiert werden oder viele, viele andere mehr. Auch die tieferen Abstraktionsschichten von Deep-Learning Netzwerken, die komplexere Dinge (Gesichter in Bildverarbeitung) kodieren sind im Gehirn nachweisbar. Natuerlich weit hinter dem noch relativ gut verstandenen V1 des Visuellen Kortex und natuerlich nicht eine einfache Schicht, sondern verbunden und eben auch rueckgekoppelt mit ganz anderen Pfaden und Einheiten des Gehirns. Auch epigenetische Mechanismen wie Anlagerungen spezieller Molekuele - in deren Fall z.B. an Fresszellen fuer schon erkannte Erreger - als Gedaechtnis finden sich in anderer Form im Gehirn. Der generelle Punkt ist, dass es viele verschiedene Wirkweisen gibt, die zu ganz verschiedenen Zwecken und problemstellungsabhaengig benutzt werden .
Das loest nun lange nicht das Gesamtproblem, aber bei Null stehen wir dahingehend sicher nicht mehr.