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  • time traveler

732 Beiträge seit 03.03.2015

Tragisch, wenn ein intellektuelles Lebenswerk auf Sand gebaut ist.

Als eines der Argumente, für "Computer können nicht denken" führt der Autor die Gehirn-Morphologie an. Für den Autor ist es sogar der erste K.o.-Schlag. Zitat "Unter den beiden Kriterien "Semantik" und "interne Struktur" steht nun fest: Computer können nicht denken. Und es gibt einen zweiten K.o.-Schlag ... "

Somit ist für den Autor die gänzlich andere Morphologie technischer neuronaler Systeme bzw. Simulationen eines seiner zwingenden Argumente, dass Computer nicht denken können. Wenn der Autor hier falsch liegt, dann ist zwingend alles was der Autor auf Basis seines Morphologie-Argument bisher gelehrt und geschrieben hat hinfällig bzw. auf logische Konsistenz zu überprüfen.

Mehrere (anonyme) Forum-Teilnehmer haben sein Morphologie-Argument plausibel widerlegt. Da schon der Hinweis auf die prinzipielle Simulierbarkeit der Gehirn-Morphologie als Widerlegung genügt, ist unklar, warum dennoch der Autor ausgerechnet dieses Argument als ersten K.o.-Schlag bzw. als Fundament für seine These verwendet.

Falls tatsächlich vermeidbare Inkompetenz oder psychologisch erklärbarer Denkfehler bzw. blinde Flecken vorliegen, dann wäre es tragisch, weil viele seiner klugen Überlegungen und letztlich sein intellektuelles Lebenswerk dadurch an Wert verlieren, zumal offenbar Winfried D'Avis Anliegen von existenzieller Bedeutung für die Zukunft der Menschheit ist.

PS: Winfried D'Avis kommentiert unsachlich und abschätzig ausgewählte Aussagen von ausgerechnet einigen der kompetentesten auf diesem Gebiet, nämlich Kurzweil, Minsky, Moravec. Er macht damit genau das, was er in seiner Stellungnahme (welche mutig und hoch anzurechnen ist) beanstandet - auch danke an die Redaktion, die ihn das ermöglicht hat. (Die Fachliteratur ist übrigens voll von Erklärungen, warum einige Menschen dazu neigen, genau das bei anderen zu bemängeln, was sie selber praktizieren.)
Als Beleg hier einige besonders abschätzige Zitate von Winfried D'Avis aus seinem ersten (!) Artikel: "Ohne neuronale Überhitzung kommen solche Gedanken nicht zustande." "Nicht ganz so großspurig (Anm: wie Kurzweil)", "Diese gleichermaßen märchenhaft-schaurigen wie größenwahnsinnigen Blicke in die Zukunft möchte ich nicht weiter kommentieren ... "

PPS: Hier nochmal der Beitrag auf dem sich Winfried D'Avis Kritik an meinem Forumsbeitrag bezieht:

Zitat: "In diesem Zusammenhang spielte die bekannte Forderung der Entsprechung von (semantischer) Funktion und (materieller) Struktur eine wichtige Rolle. Das heißt: Der Zeitlichkeit der sprachlichen Bedeutung muss eine Zeitlichkeit des materiellen Substrats entsprechen. Unser Gehirn erfüllt dieses Erfordernis, wie wir schon gesehen haben: Das neuronale Netzwerk verändert in der Zeit die Zahl seiner Komponenten wie auch seine Morphologie, seine Gestalt. Anders beim Computer: Die Zahl und Morphologie der Schaltkreise etc. ist vor einer Operation identisch mit der nach einer Operation. Das muss auch so sein, d.h. eine Bedingung der Funktionstüchtigkeit des Computers ist die, dass sich die Schaltkreise nicht verändern (keine neuen Leiterbahnen u.Ä.). ... "

Das ist falsch! Auch auf Siliziumschaltkreisen beruhende neuronale Netzwerke verändern ständig ihre Struktur. Nur eben durch Verändern von elektrischen Potenzialen - es gibt natürlich auch andere mögliche Änderungen, z.B. durch magnetischer Ausrichtungen oder Kristallstrukturen oder Quantenzuständen oder Wellenlänge oder Spin ...

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