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  • hdwinkel

mehr als 1000 Beiträge seit 16.06.2012

Re: Russland hat dann nichts zu verlieren

Pearphidae schrieb am 28.09.2024 10:02:

hdwinkel schrieb am 27.09.2024 23:41:

Korolow schrieb am 27.09.2024 21:47:

Verstehe ich nicht ganz die Kriegsvorbereitungen Europas und der USA gegen Russland. Welchen Sinn hätte denn ein Krieg mit Russland, wenn Russland letztendlich im äußersten Fall alle Atombomben zündet?
Nehmen wir an, die NATO schafft ca. 80 Prozent aller Militäreinrichtungen und nukleare Zentren Russlands innerhalb von 24 Stunden zu zerstören - was passiert mit den restlichen 500-1.000 Atomraketen die dann in der Luft Richtung USA und Europa fliegen?
Welchen Nutzen hätte dann ein verstrahltes Asien für die USA? Welchen Nutzen hätte ein verstrahltes Europa für die USA?
Russland hat ja deutlich gemacht das im Falle einer vollständigen Niederlage immer noch die Atomraketen gezündet werden - denn man hat ja nichts zu verlieren, wenn man sowieso alles verloren hat.
Irgendwie verstehe ich die Logik von Washington und London nicht ganz. Es wird ja keine klassischen Sieger mehr geben - zumindest nicht auf europäischen Boden.
Da müssen noch im Hintergrund ganz andere übergeordnete Ziele geben, wie einfach nur die bedingungslose Kapitulation Russlands nach Vorbild des Deutschen Reiches.

Ich gehe nicht davon aus, dass der kollektive Westen, in diesem Fall aber speziell die USA tatsächlich eine atomare Vernichtung Russlands anstrebt.
Das Problem liegt etwas anders. Die USA nutzen eine Strategie, die der aus der Spieltheorie bekannten Brinkmanship-Strategie ähnelt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Brinkmanship

Mit anderen Worten, die Amerikaner erhöhen schrittweise das Risiko für beide Kriegsparteien (also Ukraine/USA vs. Russland), in der Erwartung, Russland knickt irgendwann ein, weil der Schaden für Russland im Fall des Eintreten des Risikos, also eine atomaren Krieges mit der Nato sehr viel höher wäre, als eine Niederlage in der Ukraine. Erinnert ein wenig an Pokern.
Nur wirkt das Risiko halt nach beiden Seiten. Im Fall eines Atomkrieges wären auch die USA vernichtet.
Tja, wer macht zuerst den Rückzieher? Die Amerikaner scheinen zu glauben, dass Putin zu sehr am Leben hängt, um aufs Ganze zu gehen.

Und Putin glaubt, die anderen hängen zu sehr am Leben, um aufs Ganze zu gehen.
Die von Ihnen zitierte Brinkmann-Strategie wird alleine von Russland gespielt, denn USA noch NATO haben sich auf Putins albernes Atomdrohspiel bisher nicht eingelassen.

Die schrittweise Erhöhung des Einsatzes kam vom kollektiven Westen. Sie sollten doch wohl mitbekommen haben, wie die Waffen an Qualität und Quantität zugenommen haben. Das Austesten der roten Linien Moskaus ist hier hoch und runter diskutiert worden.
Unter Ihrer regen Beteiligung.

Was die Gefahr eines Einsatzes von Atomwaffen anbelangt, hat es bereits gefährliche Höhepunkte gegeben. Sie erinnern sich sicher an den Angriff der Ukraine auf das russische Frühwarnsystem. Auch der ukrainische Angriff in Kursk hätte bereits ein Armageddon auslösen können.
Die letzteren Beispiele sind genau ein solcher Indikator, der aus dem Chicken-Game ein Brinkmanship macht.
Waren die westlichen Staatschef jetzt eher erfreut oder verärgert über diese ukrainischen Entscheidungen, damit das direkte Risiko für den Westen zu erhöhen?

Zudem wird Putin von XI immer wieder eindringlich vor dem Einsatz von Atomwaffen gewarnt und diese Warnung ist kein Spiel.

Sie selbst haben s.o. von einem Atomdrohspiel gesprochen.
Das immer wieder zu lesende Argument, dass Xi Putin irgendetwas verbietet ist irgendwie Kindergarten. So läuft Politik nun mal nicht.

Die Erklärung bisher galt einer Strategie Chicken-Game, also wer gibt zuerst nach. Brinkmanship setzt hier noch einen drauf und erhöht nicht nur das Risiko, sondern macht es bewusst unkontrollierbar. Der Gegner, also Russland soll gar nicht mehr einschätzen können, welches Risiko er eingeht. Die Ukraine darf ja in gewissem Maße autonom handeln. Was passiert beispielsweise, wenn die Ukraine ein russisches AKW angreift, oder die Silos russischer Atomraketen?

Der Krieg kann also auch einfach durch Zufall final eskalieren. Nicht weil die Beteiligten es so wollen, sondern weil sie es nicht verhindern.

Halten sie die Russen für instinktgesteuerte wilde Tiere, die eines besonderen Umgangs von Menschen mit ihnen bedürfen, mit dem verhindert werden soll, dass Menschen zu schaden kommen?

Weshalb sollte ich die Russen für so etwas halten? Nein, natürlich nicht. Nur was hat das mit dem Thema zu tun? Außer natürlich, dass Sie gerade mal wieder alle Russen kollektiv in die Nähe wilder Tiere rücken? Also Rassismus in Reinkultur?

Zudem werden die derzeitigen Provokationen Russlands von der NATO stets mit Besonnenheit behandelt.

Autsch!!

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