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  • Raumflieger

432 Beiträge seit 12.08.2024

Waffenparadoxon

Das Paradoxon gibt's ja auch im Kleinen.

Die USA hat die "liberalsten Waffengesetze" der Welt und man kann, so man hinreichend alt ist, praktisch im Supermarkt sich bewaffnen. Der Besitz einer Waffe ist nunmal verfassungsmäßiges Recht eines jeden US-Amerikaners. Man sollte annehmen, dass die USA auch das sicherste Land der Welt ist - was es halt nicht ist.

Weiß jemand, wie das ist, durch eine Waffe bedroht zu werden? Also ich weiß es nicht. Und weil ich es nicht weiß, kann ich auch nicht sagen, wie ich reagieren werde, wenn ich mit einer Waffe bedroht würde. Da brauch ich nicht spekulieren, ich weiß es einfach nicht.
Was ich aber weiß: hätte ich in dem Moment eine eigene Waffe, gewänne ich nicht an Sicherheit. Denn was passiert, wenn ich nach meiner Waffe greife? Wie reagiert der mich bedrohende Mensch? Schießt er? Lässt er seine Waffe fallen, weil er nur geblufft hat? Haut er ab? Auch hier weiß ich es nicht und drauf spekulieren, dass alles gut wird, ist praktisch "Russisches Roulette". Im dümmsten Falle fange ich mir 'ne Kugel, im zweitdümmsten Falle muss ich mich vor Gericht verantworten, weil ich zuerst geschossen und getroffen habe.

Also "welche Sicherheit" bringt mir eine Waffe ein?
Keine.
Gar keine.
Damit folgt, dass am sichersten der ist, der keine Waffe hat.

Das Paradoxon wirkt im Kleinen wie im Großen. Mehr Waffen machen die Welt nicht sicherer, sondern unsicherer. Die Welt wäre also am sichersten, wenn es keine Waffen gäbe.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (27.09.2024 20:45).

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