Es gibt in meiner Familie seit drei Generationen keine Kriegsopfer: meine Großväter waren schlichweg zu jung, um eingezogen zu werden. Von vier Urgroßvätern hat einer noch meine Geburt erlebt und von zweien weiß ich, dass sie in Stalingrad geblieben sind. Vom vierten weiß ich nichts.
Komischerweise kann ich mir, Ü40, ehem. Zivildienstleistender, ganz gut vorstellen, wie besch*ssen Krieg ist.
Vielleicht muss ich 'ne Lanze brechen. Ich bin Gamer, seit fast 30 Jahren, und hab mehr als genug Egoshooter und Strategiespiele gedaddelt um zu wissen, welcher Mist richtiger Krieg ist. Also ich hab da "keinen Bock" drauf, um's mal so auszudrücken. Ich hab mich bewusst damals für den Zivildienst entschieden, ich hab bewusst auf die Uniformierung verzichtet. Das war damals, als der Afghanistankrieg gerade angefangen hat. Natürlich mussten Wehrpflichtige nicht nach Afghanistan, selbst Zeitsoldaten waren freiwillig dort, statt verpflichtend. Also EIGENTLICH hätte ich ja problemlos meine paar Monate Wehrdienst ableisten können. Aber ich wollte nicht. Wenn ich sonst manche blödsinnige Entscheidung getroffen habe in meinem Leben, der Verzicht auf den Wehrdienst war mit Sicherheit eine absolut richtige Entscheidung, die ich auch niemals bereuen werde.
Angeblich sollen ja "Killerspielspieler" eine höhere Affinität zu Gewalt haben, hieß es früher mal in den Medien. Und ich bin als "Kontrollgruppe" etwas klein. Aber wenn es doch eine signifikante Anzahl Menschen gibt, die allein durch Egoshooter oder Anti-Kriegsfilme dazu bewogen wird, Krieg abzulehnen und jederzeit für eine friedlichere Lösung eintreten wollen, dann sollte sich das auch entsprechend politisch auswirken.
Krieg? Nein Danke!