hdwinkel schrieb am 27.09.2024 21:43:
Pearphidae schrieb am 27.09.2024 20:54:
hdwinkel schrieb am 27.09.2024 20:41:
Raumflieger schrieb am 27.09.2024 20:06:
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Um den Wahnsinn aufzuhalten braucht es also die Zivilgesellschaften in der ganzen Welt, jede für sich einwirkend auf die eigene Regierung.Das wäre dann allerdings historisch ein einmaliger Vorgang, das gab es noch nie und wird es womöglich auch nie wieder geben.
Praktisch seit dem Vietnamkrieg gibt es die Übereinkunft in der Medienzunft, das jeweilige Kriegselend nicht mehr direkt zu zeigen. Wovor sollen die Menschen Angst haben?
Der Krieg ist zu einem Medienevent verkommen, in dem es um 'chirurgische Schnitte' usw. geht.
Meine Hoffnung ist gering, dass die Menschheit, gerade in den entwickelten Industrienationen ihr Recht auf Frieden durchsetzen wird.
Es ist wie immer in der Geschichte, der nächste Krieg geht dann los, wenn der alte vergessen ist.
Auch wenn er diesmal final enden könnte.Menschen glauben an alles mögliche: Die einen an einen Gott, andere an mehrere Götter, wieder andere erheben Menschen zu Göttern. Jeder darf Glauben was er will, solange er nicht die Rechte anderer Menschen beeinträchtigt. Auch Sie dürfen glauben was Sie wollen, allerdings dürfen Sie das Recht der Selbstverteidigung nicht einmal mit Meinungsäußerung abstreiten, denn damit verleugnen Sie nicht nur nationales, sondern auch internationales Recht und begünstigen Verbrechen.
Jetzt mal halblang. Ich streite das Recht auf Selbstverteidigung der Ukraine ab? Das wäre mir neu und ich kenne mich schon eine ganze Weile.
Und selbst wenn ich das täte, würde ich Verbrechen begünstigen? Nö. Ganz so einfach ist es denn nun doch nicht.Nur zu Ihrer Klarstellung: Ich bestreite nicht das Recht auf Selbstverteidigung der Ukraine.
Es gibt aber halt nicht nur dieses Recht, sondern eine ganze Reihe anderer Normen, z.B. das Recht auf Leben, das Gewaltverbot und die Pflicht zur sofortigen Beendigung militärischer Konflikte usw., die mit dem Recht auf Selbstverteidigung gewissermaßen konkurrieren.
Wer sein Leben oder das seiner Angehörigen oder Mitbürger verteidigt, verteidigt das Recht auf Leben. Die Pflicht zur sofortigen Beendigung militärischer Konflikte richtet sich an die Aggressoren. Ebenso das Gewaltverbot.
Widerlich, wie manche Leute den Sinn von Normen verfälschen.
Sie kennen vielleicht die Begriffe Güterabwägung, Rechtfertigender Notstand, usw.
Dort geht es häufig gerade darum, was erlaubt ist, um einen Schaden zu verhindern, dessen Hinnahme für die Rechtsordnung schwerer zu ertragen wäre als die Folgen des ursprünglichen Verstoßes.
Mit anderen Worten, wenn der Schaden einer Aktion sehr viel größer ist, als der durch die Aktion beabsichtigte Gewinn, dann ist die Aktion nicht mehr so ohne weiteres zu rechtfertigen.
Der Ukrainekrieg hat bereits jetzt nach jüngsten Schätzungen mehr als eine Million Opfer gekostet. Ist eine Befreiung der besetzten Gebiete jetzt gerechtfertigt, wenn sie noch einmal eine Million Opfer kosten sollte? Und das würde sie vermutlich tun.
Hier sage ich, ganz klares nein.
Ein Waffenstillstand stellt das bei Weitem kleinere Übel dar.
Mit Vermutungen gewinnen Sie vor keinem Gericht der Welt einen Blumentopf.
Fakt ist, dass Russland die ganze Ukraine zerstören (und damit verbunden auch die Menschen darin umbringen) will.
Um noch präziser zu sein: Ein Waffenstillstand müsste schon zwischen den Kriegsparteien beschlossen werden. Aber niemand, jedenfalls nicht Sie, verpflichtet Deutschland, sich in diesen Krieg hineinziehen zu lassen und durch Waffenlieferungen diesen Krieg auch noch zu verlängern und die Anzahl der Opfer zu erhöhen. Ganz im Gegenteil.
Wir müssten auf Diplomatie drängen.
Waffenlieferungen bedeuten keine Kriegsteilnahme. Und so lange Russland den Krieg durch Waffenlieferungen in die Ukraine verlängert, werden die Unterstützer Waffen an die Ukraine liefern - weil die Mehrheit der Menschen dieser Länder dies tun und die Ukraine diese Waffen haben möchte. Auf Einzelschicksale mit anderer Meinung kann dabei genauso wenig Rücksicht genommen werden, wie diese keine Rücksicht auf das Schicksal derer nehmen, über die sie bestimmen wollen.