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  • Sentinel

mehr als 1000 Beiträge seit 08.05.2023

Belletristik-Plagiate....who cares?

Bei den drei genannten Büchern handelt es sich anscheinend weder um Lehrbücher, noch um eine Dissertation oder um eine Diplomarbeit, noch um wissenschaftliche Artikel, die im peer-reviewed-Prozess in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift erschienen sind.
Insofern sind etwaige Plagiatsvorwürfe bei nicht-akademischen Werken für das akademische Fachpublikum recht uninteressant. Es interessiert auch niemanden, ob das Lustige Taschenbuch im Band #586 drei Sprechblasen von Tick, Trick und Track aus einem einem Heftchen der Konkurrenz abgeschrieben hat, ohne das Zitat zu kennzeichnen.

Insofern sind solche Vorgänge nur für zwei Instanzen von Relevanz:

1. Für den Verlag der genannten Bücher, wobei dieser selber zu beurteilen hat, ob er Abschreibereien bei seinen Autoren dulden will oder nicht.

2. Für diejenigen Autoren, deren Texte ungefragt und ohne zitiert zu werden übernommen wurden. Von denen kann jeder selbst entscheiden, ob er persönlich irgendwelche Urheberrechte geltend machen will und ob sich der Gang vors Gericht lohnt oder nicht.

Insofern sind Plagiatsvorwürfe zu belletristischer Literatur (die meisten populärwissenschaftlichen "Sachbücher" können ob ihrer Ungenauigkeit und der Betonung des Unterhaltungsfaktors ohnehin eher der Belletristik zugeordnet werden) völlig belanglos, genauso ihre Besprechung, die dann manchmal nicht minder theatrlisch regelrechte Mordvorwürfe gegen die "Plagiatsjäger" erhebt.
Aus wissenschaftlicher Sicht sind diese ganzen Debatten zu vergleichen mit einem Einjährigen, der den Brokkoli aus seinem Tellerchen herausnimmt und es auf dem Tisch verschmiert und dann die Krümel überall in der Wohnung herumwirft.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (19.02.2024 11:20).

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