Wenn wir etwas kaufen, finanzieren wir nicht das, was wir kaufen. Sondern wir stellen Mittel bereit, dass es weiter produziert wird und signalisieren auch die zur Weiterproduktion nötige Kaufbereitschaft.
Machen wir es an einem Beispiel fest:
Ich gehe zum Discounter und kaufe Billigquälfleisch. Das Tier hat seinen Leidensweg aber schon hinter sich. Es ist bereits völlig durchgequält. Es wurde bereits geschlachtet. Das lebt nicht mehr. Mit dem Kauf veranlasse ich, dass ein neuer Leidensweg für ein neues armes Schwein geschaffen wird. Und wann immer ich einkaufe, stelle ich mir dieses arme Schwein vor. Bei jedem Euro, den ich ausgebe.
Alternativ kann man mal einen Biobauernhof besuchen. Mein letzter Besuch auf Radtour ist noch nicht lange her. Da rannten die Frischlinge frei auf dem ganzen Bauernhof rum, wie ein Welpenrudel, und hatten Spaß ohne Ende. Die Hühner hatten abgesperrte Bereiche. Die konnten aber raus. Und bei Spaziergängen in der Umgebung des Bauernhofes traf man welche, die auch spazieren waren. Die Kühe gingen fast komplett selbstständig morgens von Stall (im Haus = Wärme) auf die Weide und Abends wieder zurück. Die männlichen Küken wurden nicht geschreddert. Und wenn man da ein Ei kauft ... dann sorgt man dafür, dass auch weiter Küken aufwachsen statt schreddern und die Hühner spazieren gehen können. Man stellt einen Lebensweg bereit statt eines Leidensweges.
Ja, ist teurer. Friss die Hälfte und es passt, Gemüse ist schon deutlich weniger teurer. Verzichte aufs Auto, fahr Fahrrad, und Du sparst. Gestalte Dein Leben. Das tust Du so oder so.
Die Qual der Wahl führt zu Qual oder ...
Das gilt für Plastik, für Kriege um Öl, für die Macht der Eliten, für alles. Jeder einzelne entscheidet. Jeder einzelne gestaltet seine Welt. An der Kasse. Jeder Euro eine Stimme.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (04.02.2022 23:14).