Ansicht umschalten
Avatar von ananemona
  • ananemona

mehr als 1000 Beiträge seit 12.09.2021

Riverrun

blu_frisbee schrieb am 05.02.2022 03:24:

Exemplarisch diese Frager bei Harald Lesch der die ganze Zeit nicht kapiert,
daß es nicht um die anderen und in Zukunft geborenen geht

Hattest Du gestern empfohlen . Das fängt ja schon gut an: 'Man muß nur drohen' *g*.
Und die Ironie, mit der er sich dann 'die Beilage zum Klimawandel' vornimmt - 'atemberaubend'...was meinst, was E.v. Kuenheim heute dazu sagen tät', hätt' man die Gelegenheit, ihn das mal persönlich zu fragen...O:-) Ich glaub nämlich, dass der ein netter Mensch ist. Das Leben mit der Mathematik - auch klasse, was Lesch da sagt; mit dem Takt, statt dem Rhythmus, und dabei auch 'in den Himmel' guckt und Galilei und Kepler erwähnt.
(edit sagt: dabei ist das mit der Astro ja garnicht exakte Wiederholung, sondern Rhythmus. Der sich nicht immer wieder gleich wiederholt sondern immer unter veränderten Umständen der Rhythmus anders schwingt . Wer annimmt, das hätt was mit Tageszeitungs- Sonnenstands-Horoskopen zu tun, is eh gut dran, sich -davon- fernzuhalten. Radix is' wie ein Orchester, da gibts Wohlklänge
( Sextile/Trigone) ebenso wie Kakophonie( Spannungen bei Quadraten, Konjunktionen, Unvereinbarkeiten bei Quinkunxen); und wenn man lernt, den Rhythmus zu finden, wird man nicht mehr davon reden wollen, das sei "alles fix" und 'vorherbestimmt' und 'man könne eh nichts machen' - man kann vielleicht sagen, man 'hört genauer hin' - guckt auf Tendenzen... lernt mitzuschwingen...ist aber auch was, was man nicht wie 'Kochen mit Kochbuch' macht - dauert Jahre, um zu verstehen. Mais non, bin schon still, ist Hobby, gehört nicht hier ins Forum, und wenn man sich wirklich damit auseinandersetzen mag, muß man ganz woanders hingehen; aber ist immer so ein scnr. und meine Art von 'Querdenkerei', wenn das ins Spiel kommt - egal; sorry - edit ab und weiter mit ) :

Lesch spricht - ähnlich wie - wenn es ums Klima geht, H. von Weitzsäcker
https://www.youtube.com/watch?v=o9HK4ssW2m8
daß wir in einer vollen Welt leben und noch immer so tun, als leben wir in einer leeren Welt;

Im Anfang der "kapitalistische Produktionsweise!¹ waren die Bürger konfrontiert mit einem Phänomen, das sie nicht verstanden: Es gab unübersehbar viele arme Leut!
Die https://de.wikipedia.org/wiki/Soziale_Frage
Woher kommen die, warum gibts die.
https://en.wikipedia.org/wiki/Thomas_Robert_Malthus gab 1789 die Antwort:
Die Leut vermehren sich geometrisch, Nahrungsmittel mehren sich nur arithmetisch.
Daher sind zyklische Hungerkrisen unvermeidlich, quasi Gottes Plan, und wer auch immer was dagegen tut pfuscht Gott ins Handwerk.

Dann müssten die an Gott Glaubenden sich auch mal darüber bescheid geben, wieso 'er' wenn es ihn denn gäbe, 'uns den freien Willen gegeben' hat. Dann wärs komplett okay, dreinzupfuschen, eben damit alle satt werden können und nicht die einen im Überfluß leben, während die anderen hungern. Wie war das gleich nochmal mit dem Paradies? Ich seh da eher eine falsche Interpretation derjenigen, die immerzu meinen, das Paradies wär nur für sie da und alle andern müssen draussenbleiben - am 'besten' noch mit Waffengewalt zurückhalten und dann wie die:

Die Armen können sich nicht beherrschen, sie schnackseln zu viel,² wenn sie verhungern sind die selber schuld

Bei der wird mir nur noch schlecht! Die ist so katholibanisch so, daß es ein Grauen ist.

Hinzu kommt dann der 'sehr intelligente' "Spaß" ( was du ernst meinst, sage im Spaß- Wilhelm Busch) mancher, die schier nicht mehr herauskommen aus ihrem sich Beömmeln über bspw. eine Frau aus Afrika, ja wie die denn wohl zu ihren Kindern gekommen seie, wenn der Mann doch - das is alles so...ja: einfach ekelhaft.

Mag nun dringend was viel weicher-wärmer-wirklich humorvoll-zärtliches
Lucio Dalla
https://www.youtube.com/watch?v=3C5fVNlWXrk

Das selbe Argument vertrat 1968 https://en.wikipedia.org/wiki/Paul_R._Ehrlich und es ist immer noch in Umlauf: Nein, wir haben mit dem Hunger nix zu tun, der ist ein natürliches Phänomen wie das Wetter.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gerechte-Welt-Glaube

Ja ist schlimm!

Und dann - 'trotz alledem':
"..... sie wurden verlassen von den Matrosen, von den Soldaten, von den Sicherheitsmannschaften, von der Volkswehr, auf deren Hilfe sie fest gebaut hatten. Und ihre Kraft wurde gelähmt durch Unentschlossenheit und Schwäche ihrer Leitung. Und die ungeheure gegenrevolutionäre Schlammflut aus den zurückgebliebenen Volksteilen und den besitzenden Klassen ersäufte sie...."
Absurd ist bspw. auch, daß man Menschen aus dieser besitzenden Klasse als Individum manchmal auch mag/sympathisch finden kann, aber immer wieder auch wissen sollte, daß, wenns wirklich darauf ankommt, der Regen eben nicht nach oben fließt...obwohl man selber nicht denken mag in Freund&Feind.
Ist kompliziert....( ich mein, ich bin schon zu alt für grundlegend Revolutionäres, wiewohl so immer wieder kleinere Revolten, wenns um Menschen geht wo sich der Zorn regt, wenn denen Unrecht getan wird, die ich mit meinem Arm ( Umfeld) erreichen kann, da setz ich mich auch für ein. So guts halt noch geht.

Das ( Ausschnitt daraus) find ich wert, darüber nachzudenken, sich damit auseinanderzusetzen.
Danke dafür!
"Mögliche Bedeutung hat der Glaube an eine gerechte Welt für die Verarbeitung von Unfallfolgen und auch Psychotraumata. Wichtig erscheint, ob der Unfall durch das Opfer als faires oder unfaires Schicksal betrachtet wird und ob negative Emotionen vorherrschen (im Sinne von „das Opfer hadert mit seinem Schicksal“).[6] Der Gerechte-Welt-Glaube kann eine wichtige persönliche Ressource bei der Bewältigung von kritischen Lebensereignissen sein.[7]"

Mit vollem Ernst allergrößten Zynismus und Menschenverachtung verkünden.

Das steht auf derselben Stufe wie: Die Juden als paraitäres Fremdvolk verhindern den Erfolg der deutschen Nation, ja, der Zivilisation überhaupt. Wer Juden ausrottet tut der Menschheit eine Wohltat. War ja mal deutsche Staatsräson.
https://www.youtube.com/watch?v=wxQZWVeSocc#1:41:43_Ideologie_Nazi

Weg sind die ja leider nicht, als ob es immer noch nicht reichte, sind die immer wieder da - wie Untote, sie sammeln sich in Verlagen, sie marschieren bei Querdenkerdemos vornedran und wieso stört das keine/n? ( Wie in dem Stück von Ionesco - wo immer mehr zu Nashörnern [ analog für Faschos ] werden und die, die was merken sagen es den anderen aber die hören ihnen nicht zu).
Da kommen Parteien hoch, die dann zur Wahl anstehen, was hat das mit Demokratie noch zu tun wenn man komplett auf dem rechten Auge blind geworden scheint? Impfen lassen sei ja nicht, das wär 'totalitär' und dann hörste auch Stimmen die sehr seltsam tunnelnd ( rhetorisch) bezug nehmen auf dem mRNA Erfinder seine Herkunft! Du hast recht! Sie sind ja auch bei der Polizei, solche Stimmen, traurig! Und danne stört mich wieder, daß - obwohls good cop, bad cop gibt, - nicht- differenziert wird und wiederum für manche Leutz grundsätzlich " _alle_ Bullen böse" sind.

Es ist einfach schlimm.

¹ Das Wort Kapitalismus findet sich nicht in Marx Werk

Du weißt ja, daß ich bei Marx sehr sehr wenig weiß, und wär ich Schüler hätt ich jetzt wieder "g'spickt".
Hab ich bei der 'taz'

"...Für Hegel war der tugendhafte Staat das Ideal, das auf die Bürger wirkt. Marx hält dagegen: Nein, nein, die Bürger machen den Staat. Um das zu können, muss der, der die Wirklichkeit verändern will, selbst Teil dieser Wirklichkeit sein.

———
Guter tip mit dem Joyce. Ulysses hab ich durch, in der deutschen Übertragung.
Auch die anderen beide modernen Großstadtromane, John Dos Passos Manhattan Transfer und Alfred Döblin, Berlin Alexanderplatz

noch bisserl Anekdotisches zum End' hin:
Vom Döblin hab ich mal ein Bücherl geschenkt bekommen; dooferweis war das aber mit sowas wie 'Zuckerbrot&Peitsche' verbunden. Darum erinner ich mich daran nich' so gerne...
aber:
Wie ich auf Joyce aufmerksam wurde, war witzig. Hab diese irische 10-Pfund-Note noch immer. "...riverrun, past Eve and Adam's, fom swerve of shore to bend of bay, brings us by a commodius vicus of recirculation back to Howths Castle and Environs"
Noch lustiger ist, wenn man bspw. an einem Flughafen arbeitet und noch nie im Leben in einem Flieger mitgeflogen ist. Die Leut' denken dann ob man doof sei. Oder Flugangst hätt, und noch so allerlei. :)

( witzig fand ich übrigens auch dass Joyce in seinen Zeilen die Eve dem Adam voranstellt - war mir ad hoc symphatisch - das ist anders als das biblische 'Adam und Eva') und:
Der Forbes, ne, der schrieb bspw. auch folgendes zum Feminismus:
"I would suggest, that a feminism wich does not also seek to alter the exploitation of poorer woman is not feminism at all, but is simply a variant for a upperclass politics and self-privileging."

So, und nun ( im Verlauf des Sonntags)
wird hier Lesch weiter zugehört
und dann erstmal abschalten - von wegen auch mal digitale Fastenzeit und sowas.

Danke& gute Nacht

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (06.02.2022 02:12).

Bewerten
- +
Ansicht umschalten