Bröckers hat ja schon Mitte September in seinem "Writer's Blog" bei
zweitausendeins.de die Story vom angeblich so seriösen Stanley Hilton
verbreitet.
Diesmal liest sich das so:
> Stanley Hilton ist nicht irgendwer,
> kein "Anti-Amerikaner", "Verschwörungsspinner"
> oder wie 9/11-Skeptiker sonst noch beschimpft werden,
> sondern der ehemalige Stabschef
> des Republikaners Bob Dole,
> ein renommierter Jurist und
> seit 30 Jahren im politischen Geschäft.
> Im Namen von 400 Klägern
> hat er vor dem Bundesgericht
> Klage gegen die Bush-Regierung eingereicht -
> und wurde vom Richter bedrängt, die Klage zurückzuziehen.
In diesem kurzen Absatz hat Bröckers jede Menge Falschinformationen
untergebracht.
Im einzelnen:
> Stanley Hilton ist (...) der ehemalige Stabschef
> des Republikaners Bob Dole
Von wegen.
Stanley Hilton war um 1980 herum einmal zwei Jahre lang als simpler
Wahlhelfer (engl. "Counsel" bzw. "Aide") in einem der Büros von Dole
beschäftigt.
Aus dieser Zeit hat er nichts vorzuweisen außer einer Art
Abschiedszeugnis - aber nicht einmal ein Foto mit Dole.
Damit war seine politische Karriere auch schon wieder beendet.
Also nichts mit:
> seit 30 Jahren im politischen Geschäft
Und auch nicht mit:
> ein renommierter Jurist
Bröckers soll mal irgendein herausragendes Verfahren nennen, das
Hilton geführt und womöglich auch noch gewonnen hätte.
Ich finde da nichts.
In Erscheinung getreten ist Hilton seither nur mit zweifelhaften
Büchern: Als Bob Dole 1996 gegen Clinton kandidierte, veröffentlichte
er z.B. ein Buch mit schmutziger Wäsche über seinen Ex-Chef; und an
die Monica-Lewinsky-Affäre hängte er sich mit einem Buch über
tatsächliche oder angebliche Sex-Skandale im Kongreß an.
Und weiter:
> Im Namen von 400 Klägern
Auch falsch.
Sogar Hilton selbst redet nur von 21 Klägern.
Von angeblichen Klägern - denn die sind alle anonym.
Mit einer Ausnahme: Ein gewisser Abel Ashes steht mit in der
Klageschrift. Der Mann ist gleichzeitig der Webmaster von Hilton.
Ein zweiter Mit-Kläger ist Hilton vor kurzem abhanden gekommen. Der
sagt, er habe überhaupt nichts davon gewußt, daß Hilton seinen Namen
benutzt hatte.
> hat er vor dem Bundesgericht
Nicht vor "dem Bundesgericht", sondern vor einem
Bundes-Bezirksgericht in Nord-Kalifornien.
Aber das nur nebenbei.
Die anonymen Kläger müssen übrigens nicht, wie oft behauptet wird
(allerdings nicht von Bröckers selbst), "Angehörige von Opfern" der
Anschläge sein.
Vielmehr sucht Hilton nach Personen, die sich, irgendwie so, als
Opfer der Anschläge oder der "Repression nach dem 11.9." oder der
Kriege in Afghanistan und im Irak fühlen.
Außerdem müssen die Kläger US-amerikanische Steuerzahler sein.
> Klage gegen die Bush-Regierung eingereicht
Bröckers hat zu erwähnen vergessen, daß Hilton seine erste derartige
Klage bereits 2002 eingereicht hat.
Und er hat nicht dazugeschrieben, was Hilton überhaupt erreichen
wollte: nämlich eine Schadenersatz-Zahlung von 7 Milliarden Dollar
auf sein Konto und auf die seiner angeblichen Kläger. Milliarden,
nicht Millionen, wohlgemerkt.
Inzwischen wäre übrigens ein Update fällig, denn am 3.1.2005 wurde
Hiltons Klage abgewiesen.
Hier ist Hiltons chaotische Homepage:
http://suetheterrorists.net/index.html
Fazit: Entweder hat Bröckers mal wieder katastrophal recherchiert -
oder er gibt bewußt Falschinformationen heraus.
Im übrigen bin ich gespannt, ob Bröckers diesen Artikel inklusive
Diskussion irgendwann noch auf seiner Homepage verlinkt.
zweitausendeins.de die Story vom angeblich so seriösen Stanley Hilton
verbreitet.
Diesmal liest sich das so:
> Stanley Hilton ist nicht irgendwer,
> kein "Anti-Amerikaner", "Verschwörungsspinner"
> oder wie 9/11-Skeptiker sonst noch beschimpft werden,
> sondern der ehemalige Stabschef
> des Republikaners Bob Dole,
> ein renommierter Jurist und
> seit 30 Jahren im politischen Geschäft.
> Im Namen von 400 Klägern
> hat er vor dem Bundesgericht
> Klage gegen die Bush-Regierung eingereicht -
> und wurde vom Richter bedrängt, die Klage zurückzuziehen.
In diesem kurzen Absatz hat Bröckers jede Menge Falschinformationen
untergebracht.
Im einzelnen:
> Stanley Hilton ist (...) der ehemalige Stabschef
> des Republikaners Bob Dole
Von wegen.
Stanley Hilton war um 1980 herum einmal zwei Jahre lang als simpler
Wahlhelfer (engl. "Counsel" bzw. "Aide") in einem der Büros von Dole
beschäftigt.
Aus dieser Zeit hat er nichts vorzuweisen außer einer Art
Abschiedszeugnis - aber nicht einmal ein Foto mit Dole.
Damit war seine politische Karriere auch schon wieder beendet.
Also nichts mit:
> seit 30 Jahren im politischen Geschäft
Und auch nicht mit:
> ein renommierter Jurist
Bröckers soll mal irgendein herausragendes Verfahren nennen, das
Hilton geführt und womöglich auch noch gewonnen hätte.
Ich finde da nichts.
In Erscheinung getreten ist Hilton seither nur mit zweifelhaften
Büchern: Als Bob Dole 1996 gegen Clinton kandidierte, veröffentlichte
er z.B. ein Buch mit schmutziger Wäsche über seinen Ex-Chef; und an
die Monica-Lewinsky-Affäre hängte er sich mit einem Buch über
tatsächliche oder angebliche Sex-Skandale im Kongreß an.
Und weiter:
> Im Namen von 400 Klägern
Auch falsch.
Sogar Hilton selbst redet nur von 21 Klägern.
Von angeblichen Klägern - denn die sind alle anonym.
Mit einer Ausnahme: Ein gewisser Abel Ashes steht mit in der
Klageschrift. Der Mann ist gleichzeitig der Webmaster von Hilton.
Ein zweiter Mit-Kläger ist Hilton vor kurzem abhanden gekommen. Der
sagt, er habe überhaupt nichts davon gewußt, daß Hilton seinen Namen
benutzt hatte.
> hat er vor dem Bundesgericht
Nicht vor "dem Bundesgericht", sondern vor einem
Bundes-Bezirksgericht in Nord-Kalifornien.
Aber das nur nebenbei.
Die anonymen Kläger müssen übrigens nicht, wie oft behauptet wird
(allerdings nicht von Bröckers selbst), "Angehörige von Opfern" der
Anschläge sein.
Vielmehr sucht Hilton nach Personen, die sich, irgendwie so, als
Opfer der Anschläge oder der "Repression nach dem 11.9." oder der
Kriege in Afghanistan und im Irak fühlen.
Außerdem müssen die Kläger US-amerikanische Steuerzahler sein.
> Klage gegen die Bush-Regierung eingereicht
Bröckers hat zu erwähnen vergessen, daß Hilton seine erste derartige
Klage bereits 2002 eingereicht hat.
Und er hat nicht dazugeschrieben, was Hilton überhaupt erreichen
wollte: nämlich eine Schadenersatz-Zahlung von 7 Milliarden Dollar
auf sein Konto und auf die seiner angeblichen Kläger. Milliarden,
nicht Millionen, wohlgemerkt.
Inzwischen wäre übrigens ein Update fällig, denn am 3.1.2005 wurde
Hiltons Klage abgewiesen.
Hier ist Hiltons chaotische Homepage:
http://suetheterrorists.net/index.html
Fazit: Entweder hat Bröckers mal wieder katastrophal recherchiert -
oder er gibt bewußt Falschinformationen heraus.
Im übrigen bin ich gespannt, ob Bröckers diesen Artikel inklusive
Diskussion irgendwann noch auf seiner Homepage verlinkt.