Raumflieger schrieb am 03.09.2024 17:29:
Die einzige Parallele, die ich erkennen kann, ist ungefähr der Zeitraum: Gettysburg war eine Schlacht im 3. Kriegssommer, die ukrainische Kursk-Offensive findet im 3. Kriegssommer statt.
Mein bescheidenes Wissen zum amerikanischen Bürgerkrieg sagt mir, dass da die Gemeinsamkeiten beinahe aufhören. Nur das wirtschaftliche Kräfteverhältnis mag noch stimmen: die Nordstaaten waren wirtschaftlich den Südstaaten haushoch überlegen.
Aber sonst?Als die Südstaatler nach Gettysburg vordrangen, verfolgten sie eine moralisch angeschlagene Potamac-Armee der Nordstaaten. Denn die "Yankees" hatten zuvor die wichtige Schlacht bei Chancellorsville / Fredericksburg verloren und waren auf der Flucht. Lee ließ nachsetzen, um die Nordstaatenarmee aufzureiben und den Weg freizumachen nach Washington D.C. Dort wollten sie dann Lincoln zur Kapitulation zwingen.
Das ist falsch. Lee verfolgte die Unionsarmee nicht, er wollte kein (sofortiges) Gefecht mit der Unions-Armee, er manövrierte sie aus und marschierte westlich vorbei. Ziel war den Krieg in das Land des Gegners zu tragen und eine Weile lang von dessen Ressourcen zu leben, denn die Versorgung der 75.000 Mann starken Armee war für Virgina (welches die ) kein kleines Problem. Lees Plan war dann auf dem Gebiet des Nordens ein günstiges Schlachtfeld zu suchen, in einer Position wo die Unionsarmee ihn angreifen musste um sie dann aus der Defensive heraus zu besiegen wie er es oft zuvor getan hatte. Aber das ging schief weil 1. die Unionsarmee unerwartet schnell reagierte und nach Norden marschierte und 2. Lees eigene Kavallerie spektakulär versagte und nicht vor der Präsenz der Unionstruppen warnte.
Deshalb gerieten Teile beider Armeen bei Gettysburg in ein Begnungsgefecht aus dem sich eine Schlacht entwickelte die Lee so nicht haben wollte, von der er aber meinte sie ausfechten zu müssen weil es schlecht für die Moral der Truppe gewesen wäre sich zurückzuziehen um woanders zu kämpfen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (03.09.2024 19:45).