Ich glaube kaum, dass die Nato ein Interesse daran hat, aktiv gegen Russland vorzugehen.
Die Ukraine mag das wollen, wie Selenskys tagelanges Beharren darauf deutlich machte, die verirrte ukrainische Luftabwehrrakete im letzten Sommer (?) käme aus Russland.
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Und ein russischer Marschflugkörper, der ohne größeren Schaden im Wald abstürtzt taugt auch kaum, den Nato-Bevölkerungen den finalen Waffengang schmackhaft zu machen. Ohnehin gab es dort kaum Bereitschaft dafür, für den Artikel 5 die eigenen Söhne und Töchter in fremde Nato-Länder zu schicken.
Und die Aussicht darauf, dass dann die Bevölkerungen tatsächlich mal gegen den totalen Krieg mit Russland auf die Straßen gingen, wäre wohl der Todesstoß für die vielbeschworene westliche Einigkeit.
All das können die Geostrategen nicht wollen: ein lokaler Krieg durch willfährige ukrainische Soldaten, in dem man all die schönen eigenen Waffen mal in echt testen kann und ein schwächelndes Russland, das auch durch das eigene propagandistische Dauerfeuer international zusehends blamiert dasteht ist weitaus mehr wert und kostet weniger als jeder eigene Einsatz.
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Solange man solche Grenzverletzungen leicht erklären kann wie im Falle der (angeblichen) ukrainischen Luftabwehrrakte in Polen oder wie jetzt monatelang totschweigen kann, kann man auch das Bedrohungsgefühl der Nato-Bevölkerungen managen. Zuviel Angst sollen die nicht haben, sonst wollen sie am Ende noch einen schnellen Frieden ...