Auch wenn mich das Ergebnis letztendlich wenig überrascht hat, habe
ich es nicht für eine von vornherein entschiedene Sache gehalten,
dass der biedere und betont präsidiale Komorowski sich gegen den
"smarten" Sikorski durchsetzt. Seine Weltläufigkeit und
internationalen Kontakte hätten sich ebensogut zu seinem Vorteil
auswirken können.
Auch wenn die Autoren der polnischen Verfassung sich einen über der
Tagespolitik schwebenden Präsidenten vorgestellt haben mögen, waren
sowohl Walesa als auch Kaczynski ausgesprochen politische
Präsidenten. Zumal Kaczynski konnte und wollte seine Loyalität zur
extrem polarisierenden Partei seines Zwillingsbruders natürlich nicht
verleugnen. Für den hoch intelligenten, äußerst machtbewussten und
nicht zuletzt auch nicht eben uneitlen Sikorski war die Kandidatur
daher auf jeden Fall ein Gewinn, egal wie sie ausgegangen wären.
Hätte er gewonnen, hätte er den operativen politischen Spielraum, den
das Amt aufgrund der Unklarheit der Verfassung bietet, eben maximal
ausgereizt. Nun hat er halt verloren, aber seinen Bekanntheitsgrad
enorm gesteigert. Beliebter mag er nicht unbedingt geworden sein,
respektierter schon und kann sich auf die nächste Karrierestufe
vorbereiten: Tusk als Premier zu beerben, falls dieser ins Straucheln
geraten sollte. Als Oppositionsführer ist Sikorski eher
unwahrscheinlich - eher dürfte er versuchen, durch einen
Parteiwechsel Minister zu bleiben oder ein internationales Amt
anstreben.
ich es nicht für eine von vornherein entschiedene Sache gehalten,
dass der biedere und betont präsidiale Komorowski sich gegen den
"smarten" Sikorski durchsetzt. Seine Weltläufigkeit und
internationalen Kontakte hätten sich ebensogut zu seinem Vorteil
auswirken können.
Auch wenn die Autoren der polnischen Verfassung sich einen über der
Tagespolitik schwebenden Präsidenten vorgestellt haben mögen, waren
sowohl Walesa als auch Kaczynski ausgesprochen politische
Präsidenten. Zumal Kaczynski konnte und wollte seine Loyalität zur
extrem polarisierenden Partei seines Zwillingsbruders natürlich nicht
verleugnen. Für den hoch intelligenten, äußerst machtbewussten und
nicht zuletzt auch nicht eben uneitlen Sikorski war die Kandidatur
daher auf jeden Fall ein Gewinn, egal wie sie ausgegangen wären.
Hätte er gewonnen, hätte er den operativen politischen Spielraum, den
das Amt aufgrund der Unklarheit der Verfassung bietet, eben maximal
ausgereizt. Nun hat er halt verloren, aber seinen Bekanntheitsgrad
enorm gesteigert. Beliebter mag er nicht unbedingt geworden sein,
respektierter schon und kann sich auf die nächste Karrierestufe
vorbereiten: Tusk als Premier zu beerben, falls dieser ins Straucheln
geraten sollte. Als Oppositionsführer ist Sikorski eher
unwahrscheinlich - eher dürfte er versuchen, durch einen
Parteiwechsel Minister zu bleiben oder ein internationales Amt
anstreben.