Ansicht umschalten
Avatar von Goerlitzer
  • Goerlitzer

mehr als 1000 Beiträge seit 30.11.2007

Schönfärberei des ukrainischen Nationalismus. Nachfolgend Richtigstellungen

1. Der ukrainische NS-Kollaborateur und Chef der faschistischen OUN-B, Stepan Bandera, dessen Pläne für eine unabhängige Ukraine den Zielen Hitlers widersprachen, wurde nicht "in das KZ Sachsenhausen eingeliefert". Er bezog als Internierter, der beliebig Besucher und Geschenkpakete empfangen konnte, eine Wohnung im Lagerbereich. Bandera blieb dem Deutschen Reich eng verbunden und wurde in der Endphase des Krieges wieder als Organisator ukrainischer Verbände mobilisiert.

2. In der Nachfolge des 1941 an schweren Juden-Progromen beteiligten Ukrainer-Bataillons "Nachtigall" entstand das Schutzmannschafts-Bataillon 201. Es war der Ordnungspolizei des Reichsführers SS zugeordnet und schwerpunktmässig nicht mit "der Bekämpfung bolschewistischer Partisanen" sondern hinter der Front mit dem Aufstöbern und Erschiessen von Juden beschäftigt.

3. Der Kampf der UPA ("militärischer Arm" der Faschistenorganisation OUN-B) gegen die deutsche Wehrmacht ist ein Mythos. Selbst der Prof an der Bundeswehrhochschule, Frank Golczewski, räumt in seinem 1994 erschienenen Buch "Geschichte der Ukraine" ein: "Seit kurzem liegen Dokumente über eine weitgehende Kollaboration von UPA und Wehrmacht...vor. ...Mit diesen neuen Quellen wird man manchen apologetischen UPA-Legenden über die Gegnerschaft zwischen UPA und den Deutschen entgegen treten können".

Die jetzige polnische Regierung ist fokussiert auf eine bedeutsame geopolitische Rolle und will dem polnischen Arbeitsmarkt neue Arbeitskräfte zuzuführen. Deshalb schaut man über die faschistische Traditionspflege in der (West-)Ukraine und den grossen Einfluss radikaler Nationalisten auf die Kiewer Politik hinweg. Dennoch bricht die unbewältigte ukrainische Vergangenheit immer wieder in den polnisch-ukrainischen Beziehungen durch. Z. B. 2016 als in der Spielfilm-Dokumentation "Wolyn" die Massaker der UPA an den polnischen Dorfbewohnern Wolhyniens zum Thema gemacht wurden (Film darf in der Ukraine nicht gezeigt werden). Oder im letzten Jahr, als das polnische Zamosc die Partnerschaft mit der westukrainischen Grossstadt Ternobil aufkündigte. Dort hatte man das Fussballstadion ausgerechnet nach Roman Schuchewitsch, dem Kommandeur von "Nachtigall" und UPA und berüchtigten Juden- und Polenschlächter, benannt.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (29.03.2022 17:32).

Bewerten
- +
Ansicht umschalten