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  • kemmerich

mehr als 1000 Beiträge seit 11.02.2020

Der große Wurf

Wie soll er denn aussehen, der große Wurf?
Es ist doch völlig offensichtlich, dass die wirtschaftlichen Grundlagen unserer liberalen Gesellschaft verschwinden werden - und zwar nicht durch Missmanagement, sondern weil Wachstum einfach nicht mehr geht, wenn man künftig mit der Natur und nicht mehr gegen sie leben will. Das ist nicht einfach nur eine "Transformation", sondern ein Bruch. Eine Partei aber, die den notwendigen, ganz und gar unausweichlichen Wechsel zu einer Öko-Wirtschaft fordert, kriegt vermutlich 0,0001% der Stimmen. Die Gesellschaft hat sich stillschweigend darauf verständigt, es nochmal richtig krachen zu lassen, bevor die Party endgültig zu Ende ist.

Es war für einen Politiker schon immer äußerst schwierig, mit weitsichtigen, vernünftigen und notwendigerweise langfristigen Perspektiven im Wettbewerb um Stimmen zu punkten, und das erst recht, wenn sie mit unmittelbaren Nachteilen für eine Mehrheit verbunden waren. Wirksame Klimapolitik ist aber noch ne Nummer härter. Da steht buchstäblich alles, was uns selbstverständlich ist, zur Disposition.

Zumal wir ja auch massiv aufrüsten müssen. Für Kriege, die, so sie ausbrechen, selbstverständlich fossil geführt werden und die eine Wirtschaftsleistung erfordern, die eine ökologische Wirtschaft bei Weitem nicht mehr erzielt. Wie soll das gehen?

Man ahnt es schon: Ganz egal, wer drankommt, es wird ein schwer erträgliches, geradezu unwürdiges Lavieren sein. Aber ganz sicher nicht der große Wurf, das ist ausgeschlossen.

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