Bevor die ehemaligen angeblichen Arbeiterbewegungen, also Gewerkschaften, SPD, Linke, moralische Positionen von anderen Bewegungen fordern, sollten sie vielleicht mal überprüfen, ob sie selbst ihren Ansprüchen genügen. Wer im Glashaus sitzt und so.
Seit Ebert und Noske hat diese Bewegung immer wieder jene betrogen, für deren Rechte sie angeblich kämpfen. Ob es Arbeitnehmer, Kommunisten, APO, Friedensbewegungen (es gab da mehrere) oder jetzt eine Jugend ist, der das Klima und der Bestand der Menschheit am Herzen liegt.
Die erste neuzeitliche Nachkriegs-Friedensbewegung (Kelly, Bastian & Co.) führte zur Gründung einer Partei, die dann von innen zerstört wurde. Fischer, ein williger Scharfrichter und angeblicher Linker, war da ein wesentlicher Bestandteil. Alle demokratischen und friedlichen Tendenzen wurden, mithilfe der SPD und den Medien, lächerlich gemacht, in die Ecke von Terroristen und Chaoten gestellt (zu der Zeit hatte man noch nicht den Nazi-Vorwurf entdeckt, dass kam erst mit den Friedensbewegungen in den 2000er Jahren), während gleichzeitig neoliberale Söhne und Töchter aus spiessbürgerlichen wohlhabenden Familien, die sogenannten Realos, die Partei überschwemmten. Dank auch Joschkas und Schröders spiessbürgerlicher Rhetorik.
Das ganze mutet mir derzeit an, wie die Darstellung der rebellierenden Jugendlichen in St. Gallen, in den Schweizer Staatsmedien. Es werden ein paar vereinzelte, bestens angreifbare oder diskreditierbare, Meinungen herausgepickt und ausgewälzt. Es wird für sich selbst eine moralische Überlegenheit rausgekehrt. Die obligatorischen Ultra-Rechten dürfen natürlich auch nicht fehlen, die sich auf Telegram zur Randale verabreden (nicht das es sie nicht gäbe, aber es dient der Diskreditierung aller Teilnehmer). Jeder Schaulustige wird gleich zum Täter stilisiert. Die angeblichen Linken (SP) fordern Zero-Toleranz (keiner fragt, ob dem Bürger auch Zero-Toleranz gegenüber staatlichen Massnahmen zusteht). Man kennt das Schema.
Das die Polizei und Politik das Problem selbst verursacht haben könnte, durch agressives Aufmarschieren in Kampfmontur und Party zerstören (das war die Bevölkerungsgruppe, die am wenigsten wegen Corona gefährdet ist, unter sich), kommt ihnen nicht ansatzweise in den Sinn.
Müssten also nicht jene, angeblich progressiven, angeblich linken Bewegungen, sich endlich mal fragen, ob ihrer Historie (jede Regierungsbeteiligung dieser Gruppierungen hat bis jetzt bewiesen, dass sie es bestens Verstehen, die Interessen ihre Klientel mit Füssen zu treten), müssten also jene sich nicht endlich fragen:
Warum fungiert die angeblich linke Bewegung immer wieder als Scharfrichter des Kapitals?
Traurige KZ-Wärter-Schicksale? Man konnte ja nicht anders. Man hat sich nur an geltendes Recht gehalten. Man hatte ja seine Befehle ...
Warum beteiligt sich also ein Herr Nowak auf manipulative Weise an der Destabilisierung von Bewegungen, die tatsächlich innovativ sein könnten? Kampf um die Pfründe? Rücksichtslosigkeit? Dummheit? Machtanspruch? Kirchliche Attitüde - im Besitz der einzigen Wahrheit? Typisch spiessbürgerliches Festhalten an Gewohntem - lieber ein totes Pferd reiten, als gar keins?
Apropos die Klimabewegung muss sich fragen - wer bitte genau ist "die Klimabewegung"?
Liebe Grüsse an die Verräter der Arbeiterklasse
das kleine Dummerchen
P.S.: Danke für den Hinweis
HaPeR schrieb am 05.04.2021 13:17:
Vor Noske war Ebert.
Die erste Friedensbewegung in Deutschland ist vor 125 Jahren mit Urteilen gegen "Friedenshetzer" bekämpft worden.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (05.04.2021 14:05).