Schon in den 90ern war klar, dass der Klimawandel, der damals zumeist noch Klimakatastrophe genannt wurde, erst eine breite gesellschaftliche Bewegung auslösen wird, wenn er den Bereich wissenschaftlicher Szenarien verlässt. Politische Sensibilisierung und Mobilisierung braucht i. d. R. persönliche Betroffenheit. Und die entscheidenden Impulse für FfF waren die Wetteranomalien der letzten Jahre, in Mitteleuropa nicht zuletzt die trockenen Sommer 2018 und 2019.
Inzwischen sind die Folgewirkungen der globalen Erwärmung etwas unübersichtlicher geworden. Dass die nachlassende Power der Jetstreams durch den deutlichen Temperaturanstieg im Bereich der Arktis zu Ausbrüchen des Polarwirbels nach Süden und dramatischen Kälteeinbrüchen in Teilen der Nordhalb-Kugel führen kann, haben wir zwar in diesem Februar bereits erlebt, aber diese Zusammenhänge lassen sich nur schwer einem breiten Publikum vermitteln.
Unangenehme Wetter-Phänomene wie Hitzesommer, Starkregen oder Tornados überzeugen da schon eher. Und diese Wetter-Phänomene werden sich häufen und der Klimabewegung neuen Schub verschaffen, - wenn die Corona-Skeptiker längst wieder in Restaurants sitzen und in Fitness-Studios schwitzen.