Über die Genealogie der Schuldenbremse zu streiten lohnt nicht, ich bleib bei meiner Aussage.
Ihren restlichen Ausführungen könnte man folgen, wenn... ja wenn wir nicht längst in der Zombiephase des aktuellen kapitalistischen Grosszyklus angekommen wären. De facto herrscht MMT, bedeutet in der Praxis das grenzenlose Aufblasen der Geldmenge. Funktioniert natürlich nur für Staaten mit Devisenwährung und am besten für die Herren der Leitwährung.
Die Zentralbanken kaufen jeden Monat Wertpapiere en masse. Längst liegen in den Tresoren z. B. der EZB mehr als ein Drittel des europäischen Gesamtvolumens, die Bilanzsumme vervielfacht sich munter. Da kommts auch in Deutschland auf zehn, zwanzig Prozent mehr Schulden nicht an. Der Finanzminister kriegt ja noch Geld dafür...
Zugegeben, es riecht nach Ponzi. Es gibt zwei Platzwege, entweder eine Vertrauenskrise, die Leute schieben aus irgendeinem äusseren Anlass Panik und flüchten aus der betreffenden Währung, oder hohe Inflation, auf die die Zentralbank nicht wies im Büchel steht reagieren kann, weil dann die Börse sofort einen Crash hinlegt und all die Zombiefirmen den Pfau machen. Inflation in der landläufigen in der offiziellen Rate ausgedrückten Form kann man vermeiden, wenn man dafür schaut, dass das unendliche zusätzliche Fiat-Geld nicht oder nur in kleinen Mengen in den normalen Geldkreislauf gelangt, der grosse Rest im Finanzsektor kleben bleibt. Wie gehabt seit der Finanzkrise. Hat den Nachteil, dass die ökonomische Polarisierung laufend zunimmt... dritte Platz-Möglichkeit.