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  • Rob 1

mehr als 1000 Beiträge seit 18.06.2018

Re: Bremse

Klaus N schrieb am 22.05.2021 20:20

Genauer: das ist das Credo, das antiliberale Kreise den wirtschaftsliberalen Kreisen unterstellen.

Ich kenne mich mit den einzelnen Strömungen des Wirtschaftsliberalismus nicht besonders aus, aber es düfte sich bei den Verfechtern dieser Meinung vorwiegend um Neoliberale handeln, die allerdings seit geraumer Zeit diewissenschaftliche Diskussion dominieren.

Teilweiser Einspruch. Es kommt nicht darauf an, ob die öffentlichen Aufgaben gewinnorientiert oder kostenorientiert zur Verfügung gestellt werden, sondern ob sie wirtschaftlich und in bestmöglicher Qualität zur Verfügung gestellt werden.

Zustimmung, wobei keineswegs gesagt werden kann, dass Privat die bessere Alternative sein muss, wie uns die Poliik immer wieder glauben machen will ( z.B. mit PPP ).

BER war nicht wegen der Kapitalverwertung ein Fiasko, sondern wegen der Inkompetenz der handelnden (staatlichen) Akteure.

Fachliche Inkompetenz sicher, weswegen man sich ja "Expertise" von Außen holt, die entsprechend berät.
Um ein politisch gewolltes Projekt dem Bürger schmackhaft zu machen, werden dann schon mal die Kosten herunter und der Nutzen hoch gerechnet.
Ist das Projekt dann erstmal gestartet, werden diese Parameter regelmäßig zur Farce.
die Experten haben ja durchaus ein Interesse am Zustande kommen.....und Einfluß.

Vielleicht brauchen wir in unserer öffentlichen Verwaltung wieder mehr preussische/konfuzianische Verantwortungsethik. Singapur und China können solche Projekte jedenfalls besser stemmen.

Transparenz und Kontrolle bzw. Haftung sind das, was fehlt.
Wo Mitbestimmung sich auf Wahlen begrenzt und die Gewaltenteilung nur ein Papiertiger ist, hat Betrug und Korruption Hochkonjunktur.

Ja, da haben wir einen Konsens. Ich würde noch hinzufügen, dass der Staat auch für die möglichst wirtschaftliche Bereitstellung öffentlicher Güter und auch für Umverteilung und den Schutz von Minderheiten und die Hilfe für die Schwachen zuständig ist.

Zustimmung.

Sagen die Arbeiter :-). In Wirklichkeit profitieren alle vom Mehrwert.

Aber sehr ungleich, sagt der DGB :-) :

https://www.boeckler.de/de/boeckler-impuls-loehne-bleiben-weit-hinter-gewinnen-zurueck-6631.htm

https://www.boeckler.de/de/boeckler-impuls-gewinne-werden-kaum-noch-investiert-6626.htm

Einverstanden, wobei mich manchmal die Definitionshoheit der Nützlichkeit stört. Unnütz ist meistens der Konsum der Anderen™ während der eigene Konsum Lebensqualität oder Grundrecht ist.

Ich würde Nützlichkeit für Dinge verwenden, die regelmäßig und langfristig in Gebrauch sind, also Nutzen stiften.

Jeder von uns könnte sich vermutlich von einer Menge Sachen trennen, die selten oder nie genutzt werden. Die Altkleidercontainer sind der beste Beleg.

Ja, das habe ich mir auch mal vor einiger Zeit angesehen. Einer der besseren Ansätze. Wenn ich's mal vereinfacht zusammenfassen sollte: Genossenschaften + + Marktwirtschaft + makroökonomische Planung.

Ich bin durchaus Fan von Genossenschaften, aber Ota Sik geht es darum, Kapital zu neutralisieren.
DieUnternehmen sollen ab einer Größe, wo sie Markt-dominant werden können ( so habe ich das jedenfalls verstanden) nur noch sich selbst gehören, nicht dem Staat, nicht Privat, auch nicht Genossen.
Damit bleibt das Eigenkapital aus Gewinnen vollständig im Unternehmen.

Heinz Bontrup dazu in einem Vortrag:

https://www.youtube.com/watch?v=f7KxIk9Y_r8

Eigentlich sind wir glaube ich beide Fans von Genossenschaften als Mittel zur Demokratisierung der Arbeit und zur Aufhebung des Widerspruchs zwischen Arbeit und Kapital. Sie verdienen mehr Förderung. Mich irritiert nur, dass der Enthusiasmus in der Bevölkerung gering ist und dass insbesondere die Gewerkschaften das Thema sehr stiefmütterlich behandeln. Wobei ich eine zynische Sicht auf die Motivation der Gewerkschaften habe: in einer Genossenschaft wäre die Macht der Gewerkschaften wahrscheinlich deutlich geringer, und deswegen wollen sie sie nicht.

Dem nicht-intellektuellen Teil der Bevölkerung nehme ich das Desinteresse weit weniger übelals den Medien, insbesondere den ÖR, dass sie strack auf Linie der Politik und Wiertschaft bzw, der Ökonomen sind.
Sie bieten keine Grundlage für eine breite Diskussion.

Gewerkschaften, Ausnahme GDL, sind mittlerweile nur noch interessiert, die Krümel vom Tisch der reichen Investoren aufzupicken. Von da kommt kein progressiver Impuls mehr.

Ebenfalls klar ist, dass es den Gewerkschaften um Machtbestand geht, statt um das Ziel, sie irgendwann unnötig zu machen.
Das ist dort nicht anders als bei der Entwicklungshilfe, wo Organisationen gar nicht das Ziel haben, irgendwann obsolet zu sein, weil es Allen Weltbürgern gut geht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Globalsteuerung

Ichfinde den Nachfrage-orientierten Ansatz von Keynes absolut nachvollziehbar.
Produziert wird im Regelfall das, was auch nachgefragt wird, wobei es natürlich auch eine künstliche Herbeiführung von Bedürfnissen durch die Anbieter gibt.

Das Problem im Kapitalismus ist der Wachstumszwang, der seine Grenze bei den endlichen Resourcen, der Umweltzerstörung und der Sättigung findet.

Das ist der gordische Knoten, der gelöst werden muss, anden aber weder Politik noch Kapitalisten heran gehen wollen.

Ein weiterer elementarer Punkt ist die menschliche Überpopulation, die aus meiner Sicht human nur dadurch gelöst werden kann, dass der vermögendere Teil der Erde den Armen hilft, mehr Wohlstand zu entwickeln, der zu einem Rückgang der Geburtenraten führt.
Da dies aber in der entwickelten Welt einen teilweisen Wohlstandsverzicht mit sich bringt, wird es vermutlich nie dazu kommen.
Dazu ist man ja nicht einmal in der eigenen Bevölkerung bereit.

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