Es gibt X Obergrenzen. Während der Spitzensteuersatz für Einkommen jahrzehntelang bei fast 60% lag, wurde der von Schröder/Fischer-Regierung bisher einzigartig in einem Streich um 13% gesenkt. Das ist bald 20 Jahre her. Der Ausgleich der Steuer-Ausfälle dadurch, wurden mit der Absenkung der Bemessungsgrenze erreicht - während Einkommens-Millionäre jährlich 100.000eweniger Steuer zahlen mussten, haben Handwerker, Facharbeiter und Ingenieure das durch höhere Abgaben kompensieren müssen. So funktioniert Steuersenkung in Deutschland. Konzerne zahlen oft gar keine Steuern mehr. Immobilien-Fonds können ständig ihre Immobilien-Anteile nahezu steuerfrei hin und her verkaufen, während jeder Einfamilienhaus-Besitzer bei jedem Verkauf bis zu 10% seines Kauferlös weiter reichen darf. Während jeder Erbe von Tante Ernas klein Häuschen bis zu 20% und mehr an Erbschaftssteuer zahlen muss, sind Millionen-Erben von Unternehmen bis zu 40 Millionen-Erbe komplett Steuer befreit.
Also an niedrigen und Null-Steuern mangelt es gerade in Deutschland sicher nicht. Und jede neue Steuersenkungs-Sau die durchs Dorf getrieben wird, endet immer gleich - die Vermögen und hohen Einkommen zahlen nachher noch weniger, und bei den Arbeitnehmern werden die Ausfälle dadurch, durch Leistungskürzungen und Abgaben-Erhöhungen wieder eingetrieben. Das läuft seit Jahrzehnten so, und eine neue Abgabensenkungs-Debatte wird immer gleich genutzt. Irgendwie muss man das Thema mal komplett anders angehen, sonst kommt genau das Gegenteil dabei raus, was man eigentlich erreichen wollte.