blu_frisbee schrieb am 21.05.2021 22:53:
Wenn die Konkurrenz mit neueren Maschinen einen Kapitalisten mit der noch nicht abgeschriebenen Maschine überholt muß der mit der jetzt alten, nicht mehr konkurrenzfähigen, nicht mehr profitablen Maschine die zu 100% abschreiben, er kann sie verschrotten oder an eine drittweltfirma verkaufen wo die sich dort wegen der niedrigeren Löhne rentiert.
Aber produzieren kann die alte Maschine noch, der Gebrauchswert ist ja nicht weg.
Es funktioniert ein bisschen anders:
Im Falle der veralteten Maschine macht es durchaus Sinn, weiter zu produzieren, solange die Maschine nur moralisch verschlissen ist, und solange der zu erzielende Kaufpreis für die Waren höher ist, als die variablen Kosten der Produktion. Mit anderen Worten, die Investitionskosten der alten Maschine sind nicht mehr entscheidungsrelevant.
Was den Verkauf in die Dritte Welt angeht: der folgt der gleichen Logik. Die Maschine wird nur dann verkauft, wenn der zu erzielende Preis höher ist, als der Unterschied zwischen variablen Kosten und Verkaufspreis der Waren über die Restlebensdauer der Maschine.
Ich weiss nicht, ob Marx da so präzise/korinthenkackerisch gedacht hat.
Der Staat kann nämlich Geld aus dem Nichts schöpfen und per Investition in Wert setzen. Da "verschuldet" der Staat sich bei sich selbst.
Nein. Nicht der Staat, sondern Banken (Zentralbank und Geschäftsbanken) können Geld aus dem Nichts(*) schöpfen. Jedenfalls in der aktuellen Rechtsordnung. Wenn der Staat zB einen Flughafen bauen will, aber das Geld nicht in der Kasse hat, dann wird er entweder einen Kredit bei einer Bank oder Zentralbank aufnehmen, oder er verkauft Staatsanleihen. Staatsanleihen erhöhen die Geldmenge allerdings nicht, sondern das Geld wechselt nur den Besitzer (vom Anleger zum Staat).
(*) ich vernachlässige mal das Münzregal.