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  • PippiLangstrumpf

mehr als 1000 Beiträge seit 13.05.2004

Re: ähnliche Konstellation vs. Analogie

Stephan Geue schrieb am 05.11.2024 17:07:

Auch das Abkommen von Jalta empfanden die Osteuropäer als Verrat, als sie den Sowjets ausgeliefert wurden ohne sie zu fragen.

Viele Osteuropäer haben mit Hitler zusammen gegen die Sowjetunion gekämpft. Dass sie dafür von den Russen keine Blumen bekommen haben, war nicht anders zu erwarten. Aber wenn die Russen sie, speziell die Polen, gefragt hätten, ob sie lieber weiter unter der SS oder unter Stalin leben wollten - ich weiß nicht, wie sie sich entschieden hätten.

Auch in der Sowjetunion schlossen sich viele der Wehrmacht an, weil sie hofften, die Sowjets unter Stalin loszuwerden.

https://de.rbth.com/geschichte/82675-wlassow-sowjetische-kollaborateure-zweiter-weltkrieg

Die Sowjetunion hatte Finnland überfallen, das Baltikum annektiert und ist in Polen einmarschiert.

Und da überrascht dich, dass die nicht beliebt waren?

Für Polen waren freie Wahlen vorgesehen, die Stalin verhinderte.

Die Option, weder SS oder Sowjets existiert für dich gar nicht? Das wäre den Polen und auch den anderen Osteuropäern am liebsten gewesen.

Ich finde es anmaßend, dass jemand Verhandlungen zu Lasten Dritter, in dem Fall der Ukraine, durchführt.

Da stimme ich zu. Es ist ja bislang vollkommen spekulativ, wer mit wem worüber verhandeln wird, da niemand verhandelt. Es liegt allerdings nicht im Ermessen der Ukraine, woher sie zu welchen Bedingungen Waffen bekommt, und wenn die bisherigen Waffenlieferanten da mit wem auch immer was verhandeln wollen, dann können sie das tun, selbst wenn das direkte Konsequenzen für die Ukraine hat. Ich würde sagen, das hat Selenski seinem Land eingebrockt, als er 2022 auf Boris Johnson hörte und die - eigenen und direkten - Verhandlungen mit Russland in die Tonne trat. Damit will ich nicht alle Schuld bei Selenski abladen, denn er hat Poroschenkos Erbe angetreten, nur hätte er ja nicht gemusst. Wenn mir jemand anböte, morgen US-Präsident zu werden, würde ich dankend ablehnen, denn das wäre mir eine unerträgliche Hypothek. Ich meine, man sollte sich von Zeit zu Zeit seine Fans kritisch anschauen und sich fragen, ob man solche Unterstützer wirklich haben möchte, oder ob sie eigentlich ganz was anderes im Schilde führen.

Dass Selenskji auf Boris Johnson ist nichts weiter als eine Kreml-Legende.

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