Stephan Geue schrieb am 05.11.2024 18:11:
Auch in der Sowjetunion schlossen sich viele der Wehrmacht an, weil sie hofften, die Sowjets unter Stalin loszuwerden.
Ich werde gewiss nicht Stalin Absolution erteilen. Wlassow hat gepokert und verloren. Das passiert im Leben. Der Feind meines Feindes ist nicht immer mein Freund - dies vielleicht ins Stammbuch so mancher Sofakrieger.
Dann können wir das Argument "Osteuropäer haben gegen die Sowjets gekämpft" als Argument für die Besatzung oder gar Annexion (Baltikum) osteuropäischer Länder also abräumen. Das ist doch schon mal was.
Die Sowjetunion hatte Finnland überfallen, das Baltikum annektiert und ist in Polen einmarschiert. Und da überrascht dich, dass die nicht beliebt waren?
Woraus schließt du, dass ich überrascht sein könnte? Zum Winterkrieg in Finnland gibt es verschiedene Darstellungen. Den russischen schenkst du natürlich keinen Glauben. ;-)
Ja gut, es wird die russische Sichtweise geben und die des Rests der Welt. Es war ein sowjetischer Landraub, wie auch im Baltikum und auch in Polen. Dass die Sowjets es "Befreiung" oder "Schutzzone" nannten, ändert es nicht.
Für Polen waren freie Wahlen vorgesehen, die Stalin verhinderte.
Wer hat die vorgesehen? Dass Stalin und seine Nachfolger ihre Lieblingshasser nicht von der Leine lassen wollten, weil ihnen damit mit Sicherheit wertvolle Pufferzone abhanden gekommen wären, ist logisch. Damit heiße ich es nicht gut - bevor du mir das wieder unterstellst.
Das war ein Teil des von dir genannten Abkommens von Jalta. Stalin hat sich nicht daran gehalten.
Es ist nicht logisch, dass die Sowjetunion eine Pufferzone erhält. Die Sowjets taten es einfach und aus unverständlichen Gründen scheinst du das okay zu finden. Die Polen und Millionen anderer Osteuropäer fanden das ganz und gar nicht okay. Deren Meinung hat keine Relevanz für dich?
Die Option, weder SS oder Sowjets existiert für dich gar nicht?
Nein, natürlich nicht. Die Russen hätten doch nicht Millionen Menschenleben für Polen geopfert, um diese dann an die Amis abzugeben. Und die Amis hätten sich mit Deutschland sehr schwer getan, jedenfalls einen deutlich höheren Blutzoll zahlen müssen, wenn die Russen gesagt hätten, dass ihnen die Curzon-Linie als Grenze genüge. Dann hätte das Deutsche Reich nämlich ab Zurückgehen bis dorthin keinen Zwei-Fronten-Krieg mehr führen müssen.
Polen sollte nicht an die Amis abgegeben werden. Das hast du dir einfach nur ausgedacht.
Polen hatte auch einen Blutzoll bezahlt und das nicht zu knapp. Und er stieg unter sowjetischer Besatzung weiter an. Nach dem Sieg über das Deutsche Reich hätte sich die Sowjetunion doch aus Polen (und anderen osteuropäischen Ländern) wieder zurückziehen können.
Dass Selenskji auf Boris Johnson ist nichts weiter als eine Kreml-Legende.
Ich denke mir eine Vervollständigung diese Satzruine und erwidere: So wird's wohl sein. ;-) Wie konnte ich annehmen, dass dazu etwas anderes kommen könnte?
Du hast das letzte Wort.
Es fehlt das Wort "hört,"
Aber was soll ich sonst dazu sagen? Es ist eine bizarre Annahme, dass Boris Johnson Selenskji die Verteidigung "befiehlt" und statt Frieden nimmt der ukrainische Präsident die Zerstörung des Landes, die Flucht von Millionen Bürgern und den Tod von tausenden in Kauf. Ich weiß nicht mal, wie ich mir so etwas überhaupt vorstellen soll.
Dahinter steckt doch die Vorstellung, dass eine russische Eroberung der Ukraine ja gar nicht so schlimm für die Ukraine wäre und dass die gegen ihren Willen kämpfen. So stellt es ja auch der Kreml gerne dar, aber das ist natürlich kompletter Unfug.