Sahra Wagenknecht äußert sich heute vorsichtiger zu dem Konflikt.
http://www.tagesspiegel.de/politik/die-linke-und-venezuela-ein-herz-fuer-das-regime/19827362.html
Das aus meiner Sicht ja wohl der Linken irgendwie nahestehende Neue Deutschland bringt die informativsten Artikel zu der aktuellen Lage in Venezuela. Geschlossen sind die Linken bei dem Thema bestimmt nicht.
Das mit dem verbrannten Chavisten fand ich schwach in dem Artikel. Schließlich hat sogar ein Fotojournalist von Reuter und Augenzeuge angegeben, dass die Aggressoren den Mann als Dieb identifiziert hätten (http://www.reuters.com/article/us-venezuela-politics-idUSKBN18K1UU). Bei den Aggressoren kann es sich übrigens möglicherweise auch um chavistische Agenten gehandelt haben. Solche Leute werden des öfteren in den Märschen entdeckt.
Und die "Constituyente" ist natürlich völlig illegal und dem Frieden ähem sagen wir wirklich nicht förderlich. Nach Verfassung kann nur eine Volksabstimmung eine Verfassungsgebende Versammlung initiieren. Der Präsident kann allenfalls zu dieser Volksabstimmung aufrufen.
Aber warum sich über solche aus meiner Sicht armseligen und immer gleichen Artikel ärgern. Greift besser zu einem fremdsprachigen Buch: https://www.akpress.org/home-from-the-dark-side-of-utopia.html
Clifton Ross ist ein echt sehr starkes Buch gelungen.
Der Typ hat früher ein paar Artikel auf venezuela-analysis veröffentlicht, also die Seite wo Harald Neuber gefühlte 90% seiner "Inhalte" herübersetzt. So um 2013 kamen dann Clifton Ross vorsichtig gesprochen ein paar Zweifel.
Wirklich gute Überlegungen zum übrigens auch für Chile höchstaktuellen Versuch die Probleme bestimmter Effekte der repräsentativen Demokratie zur Elitenkonsolidierung durch Elemente der Direkten Demokratie zu ergänzen: Wenn man nicht höllisch aufpasst, können die nämlich eine Elite noch mehr konsolidieren.
Ansonsten alles was ein gutes Buch aus dem prallen Leben braucht: Politik, Autobiographisches, Drogen, Freundschaft, Liebe und Suche nach Wahrheit. Von einem sympathischen amerikanischen Linken aus Berkeley, aufgewachsen in Oklahoma.