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  • Rkahr

mehr als 1000 Beiträge seit 25.04.2023

Re: Auch verbale Gewalt bleibt Gewalt

Die Medien, ja, die Medien! Mal sagen sie, der Mann sei ein Polizist, dann wieder nicht, und plötzlich taucht sein Dienstausweis auf, obwohl die Polizeistelle behauptet, keine Leute geschickt zu haben... Nun, da stehe ich doch recht ratlos da, um ehrlich zu sein. Wer spricht hier die Wahrheit? Die Zeitung, die Letzte Generation oder die Quellen der Zeitung? Es ist schwer zu sagen.

https://twitter.com/berlinerzeitung/status/1719305417279381838?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1719305417279381838%7Ctwgr%5Eb0a31b022eda4971c277addfa0517de2a8cb4689%7Ctwcon%5Es1_&ref_url=https%3A%2F%2Fwww.merkur.de%2Fpolitik%2Fklimaaktivisten-berlin-kanzleramt-aktion-mann-verkleidet-polizist-brutaler-angriff-auf-aktivistin-92648195.html

Aber eines steht fest: Was dieser Aktivistin widerfahren ist, ist auf Video festgehalten. Und, wie paradox, für Leute, die so sehr auf Gewaltlosigkeit pochen, scheint es, als könnten sie schnell zu Gewalt greifen, wenn es ihrer Logik entspricht.

Betrachten wir einmal die Farbe. Liest man den Artikel, so könnte man meinen, ein böser Polizist mit einem fiesen Goatee hätte einen Farbbeutel dabei gehabt und das arme, unschuldige Protestierende ins Gesicht getroffen. Das wäre wirklich nicht fair gewesen. Doch dass die "Saubären" den halben Gehweg verschmutzt haben, interessiert kaum jemanden. Vielleicht war die Farbe auch nicht gerade lebensmitteltauglich. Es erinnert mich an den Hund, der mit seiner Nase in seinen eigenen Haufen stößt, um zu verstehen, dass es nicht richtig ist.

Und dann das Werfen und Schubsen... Der Artikel stellt es so dar, als hätte der böse Polizist sie zu Boden geworfen, mit einer Platzwunde und voller Blut. Doch, um ehrlich zu sein, sah das ziemlich geschmeidig und fast problemlos aus. Ich persönlich hätte mich wohl weniger elegant abgerollt und mir den Hinterkopf angeschlagen. Das erfordert schon eine Menge Übung, um so flüssig zu landen.

Erlauben Sie mir, aus eigener Erfahrung zu sprechen: Ich habe an vielen ersten Mai-Demos in Franken teilgenommen und dort zahlreiche Platzwunden gesehen. Von der Polizei und von Demonstranten gleichermaßen. Das ist, meine Damen und Herren, Polizeigewalt und Gegenwehr.

Was ich in diesem Video sehe, um es freundlich auszudrücken, sieht so inszeniert aus, dass ich keine Gewalt erkennen kann. Damit zerfällt das Argument, dass hier Gewalt im Spiel ist.

Wenn man sich darüber aufregt, dass Farbe ins Gesicht gelangt, sollte man bedenken, dass es nur Farbe ist. Diese wurde ja von verschiedenen Leuten auf dem Weg verteilt. Da kann man nicht wirklich darüber klagen, dass man sich in seine eigene Farbe geworfen hat. Wenn diese Farbe vielleicht sogar giftig ist und nicht ordnungsgemäß entsorgt wurde, wer ist dann schuld? Derjenige, der die Farbe gekauft hat? Derjenige, der die Farbe zuerst verteilt hat? Ist es Gewalt, wenn nicht biologisch abbaubare Farbe auf Gehwegen verteilt wird, ohne ausreichende Absperrungen? Nimmt man in Kauf, dass ein Kind, das denkt, es sei Ketchup, es in den Mund steckt? Gleiches gilt für das "Fallen", das eher wie ein Rutschen aussieht.

Angesichts all dieser Farbe auf dem Boden sind Unfälle vorprogrammiert. Da hilft selbst die beste Jacke von Wolfskin und die robustesten Wanderstiefel nur bedingt. Es ist eben ein besonderer Untergrund, und für Malerarbeiten ist geeignetes Schuhwerk immer Pflicht.

Und plötzlich haben wir hier eine Situation, in der der Begriff "Körperverletzung" nicht mehr anwendbar ist. Die Polizei kann nur so viel tun, wenn jemand auf die Idee kommt, Wände zu verschmieren und gleichzeitig den Gehweg zu besprühen. Dann landet eben etwas Farbe im Gesicht. Doch bei unzureichendem Schuhwerk und nicht ausreichender Schutzausrüstung für denjenigen, der die Farbe zuerst verteilt, wird es interessant. Dann ist es nicht mehr Gewalt, sondern möglicherweise Versicherungsbetrug.

Die Versicherung wird sich sicher freuen, das Geld von der Haftpflichtversicherung der Person zu verlangen, die die Farbe besorgt hat. Ist das Verschönern des Bodens mit frischer Farbe also ebenfalls versuchte Körperverletzung? Wer kann das heute noch mit Gewissheit sagen?

In dieser verworrenen Debatte, meine Damen und Herren, sollten wir uns daran erinnern, dass die Wahrheit oft komplexer ist als sie auf den ersten Blick erscheinen mag. Lassen Sie uns nach friedlichen Lösungen suchen und aufhören, uns in Taktiken zu verstricken. In der Hoffnung auf einen vernünftigen Dialog und ein besseres Verständnis für die Geschehnisse in dieser Welt, das manchmal nur braucht dass man das video guckt und den Artikel liest.

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