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  • kimschmitzii

mehr als 1000 Beiträge seit 18.02.2002

Das trifft es genau auf den Punkt!

mehr braucht man dazu eigentlich nicht zu sagen. Mich regt dieses
heutige 'freiheitliche' Denken bei Zeiten ziemlich auf. Wobei ich
mich frage was daran freiheitlich sein soll, sich selbst, seine ganze
eigene Persönlichkeit nicht zu entwickeln und sich selbst zu
zerstören nzw. nie wirklich zu leben. Das mag dem ein oder anderen
jetzt abgehoben klingen. Ich kann mir aber nun mal nicht vorstellen,
dass ein Leben nach Strickmustern (wie Freaks; ob selbstauferlegt
oder - wie meistens - durch das Umfeld bestimmt (z.B. Drogen, Sex und
andere Dinge ins Extrem getrieben)) freiheitlich, indivdualistisch,
ganz einfach Leben ist. Strickmuster sind sicherlich nicht
grundsätzlich schlecht, solange ich daraus keine Religion mache, die
ich zudem vielleicht gar noch auf andere übertragen möchte.

Eine Behauptung zum Spießertum: das Spießertum von heute behauptet
nicht spießig zu sein, indem sie alles was damals spießig gewesen
sein soll verabscheuen. Das Nichtspießigsein drückt sich meines
Erachtens aber allein darin aus, man selbst zu sein und damit
wahrscheinlich hier und da auch mal unkonventionell (z.B. wenn alle
im Rudel Alkohol trinken, trinke ich nicht zwingend auch Alkohol,
wenn ich es denn nicht selber will, schon gar nicht gleichgeschaltet
in gleichen Mengen...).
Man nehme die 68er Generation, die meines Erachtens 'ne Menge
verbrochen aber wenig wirklich Revolutionäres erreicht haben.
Wieviele von denen sind heute selber Spießer? Teilweise kann man sie
vielleicht sogar noch schlimmer finden, als deren 'Vorfahren', weil
alles was sie erreicht zu haben scheinen ist, dass sie wissen wie man
solche Unruhen effektiv verhindert, die sie damals angezettelt haben.
Dazu gehört eine große Prise Volksverdummung z.B. via Medien, das
Einräumen unzähliger 'Freiheiten', der geschickte Einsatz von
staatlicher Gewalt (Gewalt im Sinne der politischen Gewaltenteilung).
Prominente Beispiele sind nicht nur Otto Schily und Joschka Fischer.
Sie sind zumindest nach ihrer damaligen Definition geradezu der
Inbegriff des Spießertums. Wobei ich nicht sagen will, dass ich deren
damalige oder heutige Definition und deren damaligen oder heutigen
Umgang damit richtig oder falsch finde. Eigentlich soll mein Fazit
lauten: nicht allein das vermeintliche Aufmüpfigsein macht einen zum
Antispießer und umgekehrt genauso... Ich fürchte aber, dass die
Gesellschaft niemals so intelligent sein oder werden wird, dass es um
Platitüden nicht geht.
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