Pflichten sind immer blöd, weil sie Freiheiten einschränken. Aber sich Freiheiten nehmen und mit den Konsequenzen nichts zu tun haben wollen, hat mit Sozialstaat auch nichts zu tun.
Warum fordern wir höhere Steuern und Abgaben für emissionsstärkere Autos? Weil wir die an der Allgemeinheit verursachten Schäden - so abstrakt diese auch sein mögen - den Verursachern zumindest teilweise aufbürden wollen - und zugleich ein Regulativ aufbieten, dass die Leute unter Umständen davon abbringen und zu schonenderen Alternativen greiffen lässt.
Komisch, dass beim Auto solche Selbstverständlichkeiten wie Verursacherprinzip immer ganz einfach einsichtig sind, woanders dann aber nicht mehr.
Aber es gibt auch andere Beispiele. Wer eine Waffe legal besitzt, hat dafür besondere Verantwortung und Sorgfalt zu tragen, wie sie vor Kinderhänden gut wegzusperren. Erfolgt das nicht, so haftet man mit für die Konsequenzen, wenn andere zu schaden kommen, obwohl man die Waffe gar nicht selber benutzt hat.
Kommen wir analog zu den sensibleren Bereichen: Wenn jemand eine ansteckende Krankheit hat, z.B. AIDS, und wissentlich Vorkehrungen zum Schutz anderer weglässt, wie z.B. geschützten Verkehr, so haftet dieser für die entstandenen Schäden - das ist schon länger Usus und solche Fälle gab es. Analog, wer Corona hat und andere Leute anhustet.
Ok, da mag man noch sagen, ist immer Vorsatz im Spiel, anderen zu schaden. Wenn man sich hingegen nicht impft, dann betrifft das zumindest nur einen selber, und man will deswegen ja trotzdem nicht infiziert werden.
Also kein Vorsatz, aber Fahrlässigkeit - und die wird häufig genug auch zumindest mit finanzieller Beteiligung bestraft. Warum also nicht auch hier? Warum immer andere bezahlen lassen, die nichts damit zu tun haben?
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (17.02.2022 10:13).