Auch die hohen Kosten der Stromerzeugung aus Kohle, Erdöl und Erdgas spielen für eine Beendigung der Nutzung fossiler (und atomarer) Energien eine wichtige Rolle, da die klimaschützenden erneuerbaren Energien inzwischen viel günstiger sind.
Diese Aussage gilt nur unter der irrigen Annahme, dass Speicher unendlich viel Energie speichern können, keine natürlichen Ressourcen verbrauchen, sich von selbst laden und nichts kosten.
Laut der Grafik in der verlinkten Bloomberg Studie liegen die reinen Gestehungskosten für Ökostrom zwischen 42 $ und 74 $ pro MWh. Die Kosten für Batteriespeicher liegen bei 155 $ pro MWh. Es sollte mittlerweie selbst in der Klima-Filterblase zum Allgemeinwissen gehören, dass Ökostrom ohne Puffer nicht funktioniert. Für eine vereinfachte Überschlagsrechnung nehmen wir nun folgendes an:
1 Tag optimale Bedingungen für Ökostrom bei 100% Auslastung
1 Tag Dunkelflaute
mittlerer Preis für Ökostrom 60$
Pro MWh betragen die Kosten dann in zwei Tagen
60 $ für den Tag mit Sonnenschein und Wind +
60 $ um die Speicher zu laden +
155 $ für den Strom aus Speichern
0% Wandlungsverluste
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275 $ für 2 MWh Strom in zwei Tagen =
137,5 $ pro MWh und Tag
Damit ist Ökostrom fast doppelt so teuer wie wie Strom aus Kohle.
Und das ist nur das Ergebnis einer extrem vereinfachten Überschlagsrechnung.
In der Praxis müssen wir viel mehr Überkapazitäten bei Wind und Sonne schaffen, um auch mal für ein paar Tage aus dem Akku zu leben. Womit wir in vielen Fällen keine 100% Auslastung mehr erreichen. Oder eine parallele Infrastruktur aus Gaskraftwerken, die dann mit ggf. zuvor aus Ökostrom erzeugtem Wasserstoff den Strom erzeugt. Mit entsprechenden Wandlungsverlusten. Oder ein Netz aus europaweiten Fernleitungen mit entsprechenden Überkapazitäten in anderen Ländern. Mit entsprechenden Leitungsverlusten. Oder Anlagen zur Erzeugung von Wasserstoff in sonnen- oder windreichen Regionen + die entsprechende Anzahl an Gaskraftwerken im eigenen Land. Oder oder oder.....
Und hier muss man gar nicht erst anfangen zu rechnen um zu erahnen, dass Ökostrom auf lange Sicht immer teuerer sein wird als selbst die teuerste Art, auf konventionelle Weise Strom zu erzeugen.
Wenn ich einmal annehme, dass Deutschland auf Gaskraftwerke als Backup-System setzt, dann benötigen wir überschlägig ca. 100 MW an Gaskraftwerken, um bei Dunkelflaute den nötigen Strom zu erzeugen. Weil im worst case Windräder und Solarparks bei Dunkelflaute nutzlos in der Landschaft herum stehen und praktisch keinen nennenswerten Beitrag leisten.
Gaskraftwerke + Ökostrom werden also immer teurer sein als reine Gaskraftwerke. Denn je mehr Ökostrom die Leitungen verstopft, desto unrentabler und damit teurer wird der Strom, der in konventionellen Kraftwerken erzugt wird. Ohne den aber das ganze Öko-Hokus-Pocus nun mal nicht funktioniert. Und in den Kosten für Strom aus Gas sind die Aufwendungen für die Herstellung aus Ökostrom + Transport noch nicht einmal enthalten.
Eine sichere Stromversorgung muss sich nun halt einmal an diesem worst case Szenario orientieren. Oder wir müssen halt damit leben, dass alle paar Monate halt der Strom mal für ein paar Tage bis zu mehreren Wochen ausfällt. Unter diesen Bedingungen wird hier nur die Wirtschaft ganz schnell den Bach runtergehen. Wenn sie nicht schon vorher an den hohen Energiepreisen zugrunde geht.
So lange die Grünen keine Energieexperten vorweisen können, die über ein minimales Fachwissen verfügen, wird das nichts mit der Energiewende.
Aber das ist genau der Knackpunkt an der ganzen Debatte. Die Frage einer sicheren Versorgung meiden die Apologeten von Sonne und Wind wie der Teufel das Weihwasser. Entweder wissen sie ganz genau, dass dies die Archillesfernse der Energiewende ist. Oder sie haben diesen Punkt schlicht verdrängt.
Für die Lösung dieses Problem spielt es aber keine Rolle, in wie vielen Artikeln sie noch das baldige Ende der Menscheit herauf beschwören. In anderen Ländern können sie nämlich rechnen und deswegen gibt es derzeit kein Industrieland auf der Welt, was ausschließlich auf Sonne und Wind setzt.