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mehr als 1000 Beiträge seit 05.06.2007

Was wir nicht alles nicht wollen...

Wir wollen keine Atomkraft, weil die Entsorgung nicht gesichert ist und weil die Dinger, wenn sie hochgehen, immensen Schaden anrichten.
Dann auch keine Kohle, Öl oder Gas, wegen dem CO2 und andere Treibhausgase.

Solaranlagen, Wasserkraftwerke und Windräder liefern nur leider keine Energie, wenn es dunkel, sehr trocken oder windstill ist. Die Vorschläge, überflüssige Energie zwischenzuspeichern sind zwar gut gemeint, aber in den Dimensionen auch in mittlerer Zukunft nicht realisierbar. Andere Energielieferanten, wie Kernfusion, auch Vaporware.

Aber was wir vor allem nicht wollen, ist uns anzupassen. Dabei machen es uns die vögelnden Zwitschleins beim täglichen Sonnenaufgang und Untergang vor, wie man sich anpasst. Geht die Sonne auf, im Sommer schon um 5:00 Uhr, im Winter erst um 10:00 Uhr, dann beginnt das Leben, geht die Sonne unter, wird geschlafen.

Doch unser moderner Arbeits- oder Schultag orientiert sich am Rhythmus der Maschinen, an Prime-Times und Anwesentheitspflichten. Denn so kann unsere Arbeitskraft am gewinnorientiertesten eingesetzt werden, alle Rädchen des Systems müssen sich gleichzeitig drehen.

Wir brauchen die Energie nachts nicht, weil es dunkel ist, sondern weil die meisten von uns zu dieser Zeit ihr Leben führen. Nachts wird im Internet gesurft, Fernsehen geguckt, Wäsche gewaschen, gekocht und die Wohnung geheizt, während die blöden Spatzen schlafen, wie sie es schon immer getan haben.

Würden wir uns wieder am natürlichen Rhythmus der Tages- und Jahreszeiten orientieren, ginge es uns persönlich besser, weil wir uns entsprechend unserer genetischen Bestimmungen verhalten würden.

Eine solche (Wieder)-Anpassung wäre aber ein Affront gegen das bestehende Wirtschaftssystem, denn dann wäre unser Leben nicht mehr ein Leben von Konsumenten, sondern ein Leben von freien Menschen. Die Freiheit, auch mitten in der Nacht ungebremst konsumieren zu können, auch im Winter frische Erdbeeren im Supermarkt angeboten zu bekommen, ist in Wirklichkeit eine Vergewaltigung unserer Erbanlagen zum finanziellen Vorteil einiger Weniger. Unsere Freiheit besteht aus der Wahl der Zwänge, Erdbeeren oder Himbeeren.

Egal, mit welcher Krise man sich gerade beschäftigen möchte, es läuft immer auf das Selbe hinaus. Der Kapitalismus ist am Ende. Er hat uns in vielen Bereichen weitergebracht, gar kein Zweifel, aber jetzt ist die Zeit für etwas Neues gekommen. Rückbesinnungen, wie z.B. die Renaissance, hat es immer gegeben und sind nicht mit Rückfall gleichzusetzen. Wer argumentiert, es gäbe nur ein Zurück in die Steinzeit, macht sich vor der Geschichte der Menschheit zum ahnungslosen Deppen.

Wir bekommen langsam eine Ahnung von der Komplexität des Lebens auf der Erde, auf die Zusammenhänge und Einflussfaktoren. Die Evolutionstheorie als Designprinzip verstanden wirft unzählig viele Ideen und Lösungsvorschläge für bestehende Probleme ab. Vor allem aber die Einsicht, dass unbegrenztes Wachstum nicht möglich ist.

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