real booky55 schrieb am 26.03.2021 12:01:
Der Begriff Gott ist die Projektion einer patriarchalischen Gesellschaft, die sich ein allmächtiges Wesen wünscht. Mit Gott sind Vorstellungen verbunden, die nicht dem Schöpfer des Universums entsprechen. Der Schöpfer hat auf vielen Planeten viele Namen. Man macht sich viele Bilder von ihm. Entscheidend ist, wie ein Lebewesen, auch ein Mensch, denkt und handelt. Nicht, wie man den Schöpfer nennt. Welche Vorstellung man sich von Gott macht, hängt auch von dem naturwissenschaftlichen Wissensstand ab. Der ändert sich dauernd. Wenn religiöse Vorstellungen lächerlich sind, dann liegt es an Lebewesen, die sich lächerliche Vorstellungen gemacht haben, nicht am Schöpfer, den man auch Gott nennt.
In diesem Artikel wird abfällig über gläubige Menschen geschrieben, die an den Schöpfer glauben und auf ihn hoffen. Ob sie ihn Gott oder Schöpfer nennen, spielt keine Rolle. Auf dieser Welt führt das Böse, das man auch Teufel nennt, einen Kampf gegen das Gute, und auf dem Spiel steht die Existenz der Menschheit. Der Herr, der Schöpfer, zieht seine bewaffneten Engel auf der Erde zusammen zum Kampf gegen das Böse, das die Menschheit vernichten will. Für gottlose sind die Engel nur Außerirdische. In dieser Lage über Gott, den Schöpfer, oder Religion zu spotten, ist gefährlich und dumm. Schnell wählt man im Spott eine Seite im Kampf gut gegen böse. Das kann tödliche Folgen haben.
Zunächst müssen wir erst einmal zwei Themenbereiche voneinander trennen, die immer wieder vermengt werden: Die Frage, ob ein Schöpfer existiert, ist eine ganz andere als die Frage, weshalb und wie Menschen an einen Schöpfer glauben. Beides erfordert unterschiedliche Herangehensweise. Die Existenzfrage ist eine Sache der Erkenntnistheorie, also einer philosophischen Disziplin, die sich mit grundlegenden Themen der Erkenntnisgewinnung befaßt. Die Frage, weshalb Menschen an etwas glauben können, unabhängig davon, ob dieses Etwas existiert oder nicht, gehört dagegen in das Ressort der Humanwissenschaften.
Keine der beiden Fragen kann man durch Glaubensbekenntnisse und ~überzeugungen, durch Verweise auf heilige Bücher oder Überlieferungen beantworten.
Die Vorstellungen von einem Gott, wie Du es erwähnst, haben absolut nichts mit dem naturwissenschaftlichen Wissensstand zu tun. In den Naturwissenschaften ist die Entität Gott schlichtweg nicht vorhanden, denn es ist nicht die Aufgabe der Naturwissenschaftler, Glaubensinhalte auf ihre Existenz hin zu überprüfen. Eine durch vielfache Beobachtung, Überprüfung, Modell- und Theoriebildung gewonnene Erkenntnis ist nicht mit einer Glaubensüberzeugung, die keinen Beleg, keinen Nachweis ihrer Richtigkeit einfordert, zu vergleichen.
Noch eines zum Schluß: Wer Menschen rügt, weil sie abfällig über gläubige Menschen schreiben, sollte sich selbst auch rügen, wenn er Menschen als gottlos bezeichnet. Denn das ist eine abwertende Bemerkung, wie auch andere Adjektive mit der Endsilbe ~los: Ehrlos, schamlos, treulos, geschmacklos,...
Ich finde den Begriff gottfrei viel treffender...