Macron hatte im Januar dieses Jahres großen Wert darauf gelegt, über die Medien systematisch verbreiten zu lassen, er habe sich tage- und nächtelang in die Materie (Seuchenmedizin) eingelesen und wolle sich vom "Diktat der Wissenschaftler" emanzipieren emanzipieren - um, mit anderen Worten, nur nicht länger auf diese hören zu müssen.
Dieselbe Haltung legen die Ministerpräsidenten in Deutschland genauso an den Tag. Sie sprechen es nur nicht so dreist aus und sie lesen sich auch nicht tage- und nächtelang ein. Sie glauben aber anscheinend, Wissenschaftler seien irgendwelche verschrobenen Sonderlinge, die sich für schräge Sachen interessieren und viel erzählen, wenn der Tag lang ist. Und dann diese flachen Hierarchien...
Dagegen steht deren tägliches Machtgehobel, in welchem sie ihren daher geschwurbelten politischen Erfolg mit echter, fachlicher Autorität und den damit einhergehenden, weitreichenden Kenntnissen und Erfahrungen verwechseln. Die glauben teilweise wirklich, sie hätten mehr auf dem Kasten als die wissenschaftlichen Experten.
Nennen wirs beim Namen: Maligner Narzissmus in der Politik war nie so offen exponiert, wie in dieser Pandemie. Und es gibt keinen Donald Trump mehr, der diese Blitze jetzt ableiten würde oder in dessen Schatten man diese dunklen Flecken nicht mehr so sehen könnte.