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  • nixkoeln

30 Beiträge seit 23.12.2022

Das Ziel der Sanktionen wird immer unklarer

"Sollte Russland tatsächlich diesen Schritt gehen, dann würde es anders reagieren, als die USA und ihre Alliierten erhofft hatten. Mit dem Preisdeckel sollte sichergestellt werden, dass der Weltmarkt weiterhin mit ausreichend Rohöl versorgt wird, während die russischen Einnahmen begrenzt werden.

Die Regierung in Washington verfolgte damit die Absicht, ein Ansteigen der Ölpreise zu verhindern – nun hat sie das Gegenteil erreicht:"

Eigentlich sind die Gegenmaßnahmen Erdöl produzierender Länder bei drohendem Preisverfall seit den 70ern recht bekannt - sie drosseln ihre Produktion. Warum die im Westen regierende Polit-Elite annimmt, das wäre heute anders, ist obskur.
Wäre das Ziel, die Bevölkerungen mit genügend und möglichst günstiger Energie zu versorgen, würde man daher wahrscheinlich andere Wege suchen. Wäre das Ziel, Russland zu schwächen, auch. Denn die bisherigen Sanktionen Russlands hatten offensichtlich den gegenteiligen Effekt. Was also ist das Ziel der westlichen Regierungen?

Der Unterschied bei Gesinnungs-Ethik zu Verantwortungs-Ethik ist laut Max Weber, das man seine Taten/Entscheidungen abgleicht mit der tatsächlichen Wirkung, dem realen Effekt - und nicht rein moralisch-ethisch auf Gesinnung prüft, ohne den realen Effekt.

Deswegen gibt es auch den alten, geflügelten Ausspruch: "Der Weg zur Hölle ist gepflastert mit guten Vorsätzen." - Und wer sich mit der Geschichte der katholischen Kirche ein wenig beschäftigt, stellt schnell fest, selbst die angeblichen "guten Vorsätze" sind immer mehr als fraglich gewesen. Findet heute wieder etwas ähnliches statt?

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