mastodon schrieb am 15. September 2005 20:32
> > Ich weiß wie Auflagen errechnet/ ermittelt werden werden...
> ?Hä?Glaub ich dir gern, aber: Wie kommst du da jetzt darauf? Hab ich
> nie behauptet, dass du das nicht kannst, und nie davon geschrieben.
Ich wollte damit sagen, dass die Auflage von ~70 Tsd. sehr
anzweifelbar ist - ich möchte aber deren Vertrieb nicht verleumden,
denn ich kenne die Daten nicht.
Nur werden bei offiziellen Auflagenzahlen, ich nehme mal an Du
hattest Dich auf soetwas bezogen, die lustigsten Sachen mit
reingerechnet. Also wenn jemand eine Auflage von X nennt, heißt es
nicht, dass X verkauft hat, oder Y Leser hat.
Aber Y ist die Anzahl der tatsächlichen Leser und wenn die zu klein
ist, ist es vergeblich Liebesmüh, der Einfluss ist zu klein.
> > Aber Du hast Recht: Reinschauen kann man da schon mal.
> > Nur diese Zeitung kann doch auch nur bis zu einem bestimmten Grad
> > berichten, die Möglichkeiten zu Recherchen sind begrenzt
> Was für ein bestimmter Grad? Worauf willst du hinaus?
> Finanziell auf jeden Fall, da beschränken die Gelder die Mittel.
Ersteinmal werden sie von Informationen abgeklemmt.
Dann wird keiner, wirklich keiner, aus Politik und Wirtschaft sagen:
Die sind zwar von der anderen Seite, aber um meinen Gegner zu stören,
steck ich denen mal was. Das ist aber gängiger Journalistenalltag.
Finanziell abenfalls, da sind schon Dienstfahrten, Reisen usw. ein
Problem.
Aber noch schlimmer: Jede Prozessandrohung beeinhaltet die
Möglichkeit eines Ruins der Zeitung. Die Journalisten müssen sich bei
jeder Tatsachenfeststellung 150% sicher sein, sonst riskieren sie
ihre Existenz - wer kann damit leben?
Springers und Co. haben riesige Rechtsabteilungen. Deshalb kommen sie
ja auch mit den dicksten Lügen durch.
> Über die Vergangenheit anderer Zeitungen zu reden will ich gar nicht
> erst anfangen. Tut in diesem Fall auch nicht zwingend was zur Sache.
> Und ob die i.d.R. faktisch sehr genaue Berichterstattung durch einen
> Verweis auf "die Vergangenheit" unglaubwürdig wird, das liegt allein
> an dir.
So einfach kannst du es dir nicht machen.
Ich nenn mal ein Beispiel: In der Bild steht: "Kuh fällt vom Dach"
und im Neuen Deutschland: "Kuh fällt in Jauchekuhle". Was meinst du
wem die Leser glauben werden? Und wenn Du dann sagst: "Ich hab es
doch selbst gesehen", wird jeder sagen, "hör mir auf mit diesem
SED-Blatt, die hetzen doch bloß!"
> Anderes Beispiel: saar-echo.de
Einigen wir uns doch darauf: Natürlich gibt es noch gute
Journalisten. Auch gewissenhafte und mutige. Aber statt dass sie bei
den großen, meinungsbildenden Medien arbeiten, werden sie in die
"Provinz" abgeschoben. Provinz meine ich im Sinne von Nischen.
Und jetzt der entscheidende Punkt: Genau damit soll Dir das Bild von
Meinungsvielfalt und Pressefreiheit vorgegaukelt werden! Die machen
uns damit mundtot, in dem sie immer sagen können: "Beschwert euch
nicht, es gibt doch immer noch Medien, die uns nicht gehören - ihr
müsst sie nur kaufen!"
Mein Händler um die Ecke würde mir sofort den Freitag bei seinem
Grossisten bestellen, auch das saar-echo - aber spätestens wenn ich
im Urlaub bin, fliegt es aus seinem Bezug. Keine Chance!
> > Ich weiß wie Auflagen errechnet/ ermittelt werden werden...
> ?Hä?Glaub ich dir gern, aber: Wie kommst du da jetzt darauf? Hab ich
> nie behauptet, dass du das nicht kannst, und nie davon geschrieben.
Ich wollte damit sagen, dass die Auflage von ~70 Tsd. sehr
anzweifelbar ist - ich möchte aber deren Vertrieb nicht verleumden,
denn ich kenne die Daten nicht.
Nur werden bei offiziellen Auflagenzahlen, ich nehme mal an Du
hattest Dich auf soetwas bezogen, die lustigsten Sachen mit
reingerechnet. Also wenn jemand eine Auflage von X nennt, heißt es
nicht, dass X verkauft hat, oder Y Leser hat.
Aber Y ist die Anzahl der tatsächlichen Leser und wenn die zu klein
ist, ist es vergeblich Liebesmüh, der Einfluss ist zu klein.
> > Aber Du hast Recht: Reinschauen kann man da schon mal.
> > Nur diese Zeitung kann doch auch nur bis zu einem bestimmten Grad
> > berichten, die Möglichkeiten zu Recherchen sind begrenzt
> Was für ein bestimmter Grad? Worauf willst du hinaus?
> Finanziell auf jeden Fall, da beschränken die Gelder die Mittel.
Ersteinmal werden sie von Informationen abgeklemmt.
Dann wird keiner, wirklich keiner, aus Politik und Wirtschaft sagen:
Die sind zwar von der anderen Seite, aber um meinen Gegner zu stören,
steck ich denen mal was. Das ist aber gängiger Journalistenalltag.
Finanziell abenfalls, da sind schon Dienstfahrten, Reisen usw. ein
Problem.
Aber noch schlimmer: Jede Prozessandrohung beeinhaltet die
Möglichkeit eines Ruins der Zeitung. Die Journalisten müssen sich bei
jeder Tatsachenfeststellung 150% sicher sein, sonst riskieren sie
ihre Existenz - wer kann damit leben?
Springers und Co. haben riesige Rechtsabteilungen. Deshalb kommen sie
ja auch mit den dicksten Lügen durch.
> Über die Vergangenheit anderer Zeitungen zu reden will ich gar nicht
> erst anfangen. Tut in diesem Fall auch nicht zwingend was zur Sache.
> Und ob die i.d.R. faktisch sehr genaue Berichterstattung durch einen
> Verweis auf "die Vergangenheit" unglaubwürdig wird, das liegt allein
> an dir.
So einfach kannst du es dir nicht machen.
Ich nenn mal ein Beispiel: In der Bild steht: "Kuh fällt vom Dach"
und im Neuen Deutschland: "Kuh fällt in Jauchekuhle". Was meinst du
wem die Leser glauben werden? Und wenn Du dann sagst: "Ich hab es
doch selbst gesehen", wird jeder sagen, "hör mir auf mit diesem
SED-Blatt, die hetzen doch bloß!"
> Anderes Beispiel: saar-echo.de
Einigen wir uns doch darauf: Natürlich gibt es noch gute
Journalisten. Auch gewissenhafte und mutige. Aber statt dass sie bei
den großen, meinungsbildenden Medien arbeiten, werden sie in die
"Provinz" abgeschoben. Provinz meine ich im Sinne von Nischen.
Und jetzt der entscheidende Punkt: Genau damit soll Dir das Bild von
Meinungsvielfalt und Pressefreiheit vorgegaukelt werden! Die machen
uns damit mundtot, in dem sie immer sagen können: "Beschwert euch
nicht, es gibt doch immer noch Medien, die uns nicht gehören - ihr
müsst sie nur kaufen!"
Mein Händler um die Ecke würde mir sofort den Freitag bei seinem
Grossisten bestellen, auch das saar-echo - aber spätestens wenn ich
im Urlaub bin, fliegt es aus seinem Bezug. Keine Chance!