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Re: Auch das Wagner-Vorbild Blackwater war aus dem Ruder gelaufen

Goerlitzer schrieb am 25.06.2023 11:51:

Das war zwar keine offene Rebellion gegen die US-Army. Aber wie Wagner hatten sie das Verständnis, ausserhalb jeglicher rechtlicher und politischer Regeln und Vorgaben zu stehen, was für Putin eigentlich eine Warnung hätte sein müssen.

Zur Erinnerung: Nach den verheerenden Bombenangriffen der Anglo-Amerikaner auf Falludscha 2004 war die in Bagdad eingesetzte Marionettenregierung gezwungen worden, die Blackwater-Söldner für "innere Sicherungsaufgaben" einzusetzen, was die wiederum als eine Art Berechtigung für Folter und willkürliche Erschiessungen verstanden. Als Blackwater-Leute dann im September 2007 in Falludscha auf eine bedrohlich wirkende Menschenmenge eine Art Scheibenschiessen veranstalteten und 14 Menschen starben, war Blackwater nicht mehr zu halten.

Die "Firma" musste sich in Academi umbenennen und nachdem die Bagdader Regierung unter dem Druck der Bevölkerung eine Bestrafung verlangte, kam es mit 8 Jahren Verspätung in den USA tatsächlich zum Prozess. 4 Beschuldigte wurden wegen Mordes zu langjährigen Haftstrafen verurteilt, aber nach 5 Jahren wieder begnadigt. Die grauenhaften Kriegsverbrechen der USA und den ihnen angeschlossenen Hilfstruppen im Irak können weder juristisch noch politisch als aufgearbeitet gelten. Die politisch Verantwortlichen wurden nicht bestraft, sondern mit hohen Ehrungen bedacht, so Bush allein mit 10 Ehrendoktor-Titeln.

Siehste, und genau das ist der fundamentale Unterschied: Wagner brandschatzt, mordet, terrorisiert unter anderem in afrikanischen Ländern ganz ohne irgendwelche juristischen Konsequenzen.

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