Tetris

Bruckheimers neues Projekt dürfte dann wohl "politische Sprengkraft
entfalten", wenn es auf beeindruckend einfache Weise darstellt, wie
in einer Art göttlichem Masterplan eine Multikultizivilisation
entsteht, die in keinster Weise auf die verschiedenen
Befindlichkeiten der einzelnen Gruppierungen eingeht, sondern diese
wahllos übereinander "stapelt", so dass sie ein Ganzes ergeben
müssen. Zynisch werden die Gruppierungen und deren Protagonisten
ihrer Individualität beraubt, müssen als bunte "Blöcke" fungieren,
die lediglich dem Punktekonto der Politik dienen, indem sie sich
klaglos anpassen.
"Ich empfand Tetris schon immer als politisch brisant" so
Bruckheimer, der sich mit Angelina Jolie (grünes T), dem
Frauenschwarm Hugh Jackmann (rotes L) sowie dem Publikumsmagneten
Johnny Depp (gelbes Viereck) eine besonders hochkarätige Mannschaft
gesichert hat um die bisher schmählich vernachlässigte Botschaft des
vermeintlichen Geschicklichkeitsspiels in Kinoform zu gießen. Korn,
Rage against the machine und Rammstein steuern den Soundtrack bei,
der gewohnt laut und etwas krachend daherkommt.
Für Bruckheimer erfüllt sich damit ein langgehter Traum - als
nächstes möchte er Minesweeper (voller Dramatik und Aktualität) und
nicht zuletzt Mikado (das Grauen der Langsamkeit in all seiner
Pracht) verfilmen und hofft, dass zumindest bei Mikado es ihm
gelingt, mit Jean-Claude van Damme als Stäbchen diesem ein Comeback
zu ermöglich wie es Travolta mit Pulp Fiction gelang.